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Brandenburg: Modellprojekt gegen Neonazis in Haft

Mit einem bundesweit einmaligen Modellprojekt will Brandenburg verhindern, dass junge Straftäter im Gefängnis endgültig in die rechtsextreme Szene abdriften. Dazu sollen an allen fünf Jugendstrafanstalten des Landes besonders ausgebildete Mitarbeiter tätig werden, wie Justizminister Kurt Schelter (CDU) gestern in Potsdam mitteilte.

Mit einem bundesweit einmaligen Modellprojekt will Brandenburg verhindern, dass junge Straftäter im Gefängnis endgültig in die rechtsextreme Szene abdriften. Dazu sollen an allen fünf Jugendstrafanstalten des Landes besonders ausgebildete Mitarbeiter tätig werden, wie Justizminister Kurt Schelter (CDU) gestern in Potsdam mitteilte. Das Programm richtet sich an junge Häftlinge, die wegen rechtsradikaler Taten bereits verurteilt wurden oder für solches Gedankengut empfänglich sind. Schelter schätzte, dass von den gegenwärtig etwa 350 Insassen der brandenburgischen Jugendstrafanstalten etwa 120 bis 130 Häftlinge für rechtsradikale Tendenzen anfällig sind. Mit dem Modellvorhaben "Präventive Arbeit mit rechtsextremistisch beeinflussten Jugendlichen" wird ein Pilotprojekt fortgeführt, das seit dem 1. Juli bereits in drei Jugendgefängnissen läuft. Mit Unterstützung der Bundeszentrale soll es nun auf alle Jugendhaftanstalten des Landes ausgeweitet werden. Die Bundeszentrale für politische Bildung prüft darüberhinaus, ob das Projekt auch auf Jugendgefängnisse in anderen neuen Bundesländern übertragen werden kann. Im Laufe der kommenden drei Jahre sind dafür Kosten von einer Million Mark eingeplant. Drei Viertel der Kosten trägt der Bund, ein Viertel das Land.

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