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Neuruppin: Fußballgönner nahm sich das Leben

Es ist eine Fußballtragödie. Der einstige Vizepräsident von Neuruppin Dietmar Lenz hat sich das Leben genommen.

Neuruppin – Im August 2005 machte sich halb Neuruppin auf den Weg ins Berliner Olympiastadion. Dort drückten dann die meisten der 31 000 Zuschauer dem einheimischen Märkischen Sportverein (MSV) die Daumen im Pokalspiel gegen den FC Bayern München. Der Favorit gewann zwar locker mit 4:0, aber der damalige Oberligist schwamm auf einer Woge der Begeisterung und wollte nun ganz rasch mindestens in die Zweite Bundesliga aufsteigen.

Am nötigen Geld für Spieler, Trainer und Stadion herrschte kein Mangel. Der Vizepräsident des Vereins, Dietmar Lenz, saß schließlich als Chef der Neuruppiner Stadtwerke an der Quelle. Mehr als eine halbe Million Euro zweigte der einst als „Held von Neuruppin“ Gefeierte in zwei Jahren für die Fußballmannschaft ab – getarnt als Kauf des Stadions.

Doch der Deal gefiel nicht allen. Ermittlungen der Staatsanwaltschaft führten zur Anklage vor Gericht und schließlich vor wenigen Wochen zur Verurteilung von Dietmar Lenz wegen Untreue in 27 Fällen zu zwei Jahren Freiheitsstrafe auf Bewährung. Insgesamt 620 000 Euro sollte er an die Stadtwerke zurückzahlen, deren neue Geschäftsführung ihn zudem fristlos entließ.

Am vergangenen Montag fand man den 54-Jährigen leblos in den Geschäftsräumen seiner Frau. Die Staatsanwaltschaft hegt nicht zuletzt nach dem Fund eines Abschiedsbriefes keinen Zweifel daran, dass es sich um einen Suizid handelte. Ste.

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