zum Hauptinhalt

Neuruppin: Geschasster Ex-Banker klagt Lohn ein

Neues Ungemach für die Sparkasse Ostprignitz-Ruppin: Der wegen einer überteuerten Geburtstagsfeier abgesetzte Chef Josef Marckhoff dreht den Spieß um. Der 60-Jährige klagt vor dem Landgericht Neuruppin auf Zahlung seiner vollen Bezüge. Das bestätigte Gerichtssprecherin Iris le Claire gestern.

Neuruppin – Im September 2008 war Marckhoff beurlaubt worden, weil sich der Verwaltungsrat über die Kosten für die opulente Party Ende Mai getäuscht und das Vertrauensverhältnis als zerrüttet ansah. Wie berichtet, will die Staatsanwaltschaft Potsdam allerdings keine Anklage erheben. Zwar habe das Fest in der Neuruppiner Sparkassenzentrale ein „Geschmäckle“, die Hürde für den Vorwurf der Untreue liege aber höher, hieß es. Die Luxusparty hatte 55 000 Euro gekostet, genehmigt waren aber nur 30 000 Euro. Nach bisherigem Stand stehen Marckhoff trotz Abberufung Versorgungsbezüge zu. Das Dienstverhältnis endet erst 2013, dann wird Marckhoff 65 Jahre alt. Nun streitet sich der frühere Vorstandsvorsitzende am 10. Juni konkret um eine Summe von 30 500 Euro vor der zweiten Zivilgerichtskammer des Landgerichts mit der Sparkasse. Die Bank selbst kündigte an, der Klage Schadenersatzansprüche gegen ihren Ex-Chef entgegenzustellen. Sollte Marckhoff Erfolg haben, sei dies richtungsweisend, und die Bank müsste die vollen Bezüge bis 2013 zahlen, hieß es. Das wären dann seit der Beurlaubung im September fast eine Million Euro in fünf Jahren für einen Banker ohne Bank. axf

Zur Startseite