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Brandenburg: Opfer rechter Gewalt: Rechtsextreme stachen auf Mann ein

Drei rechtsextreme Jugendliche haben in Guben einen asiatisch aussehenden Jugendlichen durch einen Messerstich in den Rücken verletzt. Unter den vorläufig Festgenommenen ist mit David B.

Drei rechtsextreme Jugendliche haben in Guben einen asiatisch aussehenden Jugendlichen durch einen Messerstich in den Rücken verletzt. Unter den vorläufig Festgenommenen ist mit David B. einer der Rechtsextremen, die im Februar 1999 den Algerier Farid Guendoul in den Tod hetzten.

Die drei Jugendlichen seien am frühen Dienstagmorgen in Guben auf eine Gruppe getroffen, mit der das 20-jährige Opfer unterwegs gewesen sei, teilte die Staatsanwaltschaft mit.

Das asiatische Aussehen des jungen Deutschen sei Anlass für den Angriff der Rechten gewesen, bei dem der 20-Jährige eine drei Zentimeter tiefe Stichwunde am Oberkörper erlitten habe. Der junge Mann musste ambulant behandelt werden. Einem 19-jährigen Begleiter des Opfers sei durch einen Faustschlag eine Platzwunde zugefügt worden. Die drei Tatverdächtigen im Alter zwischen 16 und 19 Jahren sollten am Mittwoch dem Haftrichter vorgeführt werden.

In Guben war der algerische Asylbewerber Farid Guendoul am 13. Februar 1999 von Rechtsextremen zu Tode gehetzt worden. Auf der Flucht vor rechten Schlägern war er in Panik durch eine Glasscheibe gesprungen und verblutet.

Wegen dieser und anderer Taten hatte das Landgericht Cottbus im November elf Angeklagte im Alter von 18 bis 21 Jahren zu Jugendhaftstrafen bis zu drei Jahren verurteilt. Zu den Angeklagten gehörte auch der jetzt verhaftete David B. Der 19-Jährige wurde wegen seiner Beteiligung an dem Überfall auf Farid Guendoul und dessen Begleiter zu 200 Stunden gemeinnütziger Arbeit verurteilt. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass er sich der gefährlichen Körperverletzung sowie der Sachbeschädigung schuldig gemacht habe. Das Urteil wurde von den Verteidigern als ungerecht empfunden. Sie legten Revision ein.

Innenminister Jörg Schönbohm (CDU) verurteilte den neuen Überfall scharf. "Dieser verabscheuungswürdige Akt rassistisch motivierter Gewalt zeigt erneut die Notwendigkeit, die repressiven Mittel des Staates voll ausschöpfen zu müssen", heißt es in einer Pressemitteilung des Innenministeriums. Schönbohm hoffte auf eine schnelle Verurteilung der Täter und kündigte an, dass der Druck der Polizei-Landeseinsatzeinheit LSE gegen rechte Gewalt so lange wie notwendig aufrecht erhalten bleibe.

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