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Pendler: Bahn plant Tempo 160 nach Cottbus

Berufspendler können zwischen Berlin und Cottbus auch künftig nicht auf höhere Taktzeiten hoffen. Die Strecke wird ausgebaut – bleibt aber eingleisig.

Solange der Zugverkehr zwischen Polen und Deutschland nicht deutlich zunimmt, bleibt die Bahnstrecke zwischen Lübbenau (Oberspreewald-Lausitz) und Cottbus eingleisig. Immerhin sollen im nächsten Jahr aber die Ausbauarbeiten beginnen, um den Streckenabschnitt für eine Spitzengeschwindigkeit von 160 Kilometern pro Stunde fit zu machen, wie die Bahn ankündigt.

Die Bahn argumentiert mit fehlendem Bedarf für ein zweite Spur. „Es würde mehr als 20 Millionen Euro kosten, um auf diesem Streckenabschnitt ein zweites Gleis zu verlegen“, sagt ein Sprecher. Daran ändere auch die Tatsache nichts, dass das zweite Gleis im Bundesverkehrswegeplan aufgeführt ist. Das derzeitige Verkehrsaufkommen reiche nicht aus, um die Kosten wieder hereinzubekommen. „Die Züge des Regionalverkehrs nimmt das Gleis problemlos auf. Ohne einen Zuwachs im Fernverkehr nach Polen ist da nichts zu machen. Aber auch diese Prognose ist zurzeit negativ“, sagt der Sprecher, und das werde sich auch mindestens bis zum Jahr 2010 nicht ändern.

Karl-Peter Naumann, Vorsitzender der Fahrgastvereinigung Pro Bahn, kritisiert diese Einschätzung: „Die Verkehrsströme von Deutschland nach Polen nehmen stetig zu. Wenn wir keine Alternativen schaffen, etwa durch ein zusätzliches Gleis, bleibt der Verkehr auf der Straße. Das ist klimapolitisch kontraproduktiv.“

Nach Angaben der Bahn sollen die Ausbauarbeiten für das höhere Tempo zwischen Vetschau und Kunersdorf in der zweiten Hälfte 2008 beginnen. Bis zum Frühjahr 2009 sollen dort Oberleitungen und Stellwerke umgerüstet werden. Danach sollen auch zwischen Lübben und Berlin-Grünau elektronische Stellwerke eingerichtet und neue Oberleitungen verlegt werden. „Ab 2011 rollen die Züge zwischen Cottbus und Berlin durchgehend mit 160 Stundenkilometern“, sagt der Bahn-Sprecher. Die Fahrzeit soll sich dann von heute rund 95 Minuten auf 60 Minuten verkürzen. Nils Michaelis

Nils Michaelis

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