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Brandenburg: Pläne für Solarpark auf Flughafen Staaken

Stadtgüter verhandeln über Installation von Sonnenkollektoren auf 54 Hektar

Von Matthias Matern

Dallgow-Döberitz - Bundesweit gilt die Region Berlin-Brandenburg als Spitzenreiter der Solarbranche. Allein in Brandenburg beschäftigt der Wirtschaftszweig bereits 2200 Menschen, in Berlin sind es rund 1500. Nun könnte diese Entwicklung auch an der westlichen Berliner Stadtgrenze, auf dem Brandenburger Teil des ehemaligen Flugplatzes Staaken, zusätzlichen Schub erhalten. Auf rund 54 Hektar möchte das Unternehmen Juwi-Solar aus Wörrstadt in Rheinland- Pfalz einen Solarpark errichten. Die geplanten zwei Sonnenkollektorenfelder sollen jeweils knapp neun Megawatt leisten und könnten zusammen rund 4600 Haushalte mit Strom versorgen. Bereits im Dezember stellte die Firma ihre Pläne im Bauausschuss von Dallgow-Döberitz vor.

Bislang liegen weite Teile des ehemaligen Flugplatzareals brach. Eigentümer der Immobilie ist seit rund acht Jahren die Stadtgüter Berlin GmbH. Die Planungshoheit liegt aber bei der Brandenburger Gemeinde. „Wir haben seit mehr als einem Jahr versucht, die Flächen anzubieten“, berichtet Peter Hecktor, Geschäftsführer der Stadtgüter. Einen Vertrag mit der Firma Juwi-Solar gebe es aber noch nicht. Auch Ralf Heidenreich, Sprecher der Juwi-Holding, will nur „Vertragsverhandlungen“ bestätigen, ohne nähere Auskünfte zu geben.

Hecktor zufolge hat noch ein weiteres Unternehmen der Solarbranche Interesse an dem Grundstück angemeldet. Medienberichte, dass es sich dabei um den Solarzellenhersteller Q-Cells aus Thalheim in Sachsen-Anhalt handle, will Hecktor weder bestätigen noch dementieren. „Wir haben beide Unternehmen aufgefordert, uns Angebote zu machen.“ Da es zwei Bewerber gebe, befinde sich die Stadtgütergesellschaft in einer komfortablen Situation: „Wir möchten eine prozentuale Gewinnbeteiligung“, sagt Hecktor.

Mit einer Entscheidung rechnet Hecktor bis spätestens Ende März. „Dann müssen wir uns mit der Gemeinde Dallgow- Döberitz über die Gestaltung eines Bebauungsplans einig werden.“ Dort aber gibt man sich zurückhaltend. „Die Firma Juwi-Solar hat ihre Pläne im Bauausschuss vorgestellt. Jetzt muss das Vorhaben erst einmal intensiv geprüft werden“, sagt Gemeindebürgermeister Jürgen Hemberger (parteilos). „Danach werden wir das Gespräch mit den Stadtgütern suchen.“ Die Meinungen zu dem Projekt seien im Bauausschuss allerdings geteilt. Einige Mitglieder hätten Bedenken, dass der Solarpark das Landschaftsbild negativ beeinflussen könnte. Andere fänden, das Gelände eigne sich besser für Gewerbeansiedlungen. „Dennoch sind wir den Plänen von Juwi-Solar gegenüber aufgeschlossen“, versichert Hemberger.

Mit einer Investition am Standort Berlin-Brandenburg befände sich der Solarpark-Betreiber in guter Gesellschaft. In den vergangenen Jahren haben immer mehr namhafte Unternehmen der Branche in der Hauptstadt-Region gebaut. Gerade erst eröffnete der Solarmodul-Hersteller Inventux eine neue Fabrik in Berlin-Marzahn. Matthias Matern

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