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Politik: Linkspartei wirft Koalition "Verlogenheit" vor

Die von den Koalitionsfraktionen SPD und CDU angekündigten Anträge zur Verbesserung der Bildung sind aus Sicht der Opposition nicht mehr als ein "politischer Schachzug".

Potsdam - Offensichtlich wollten die Koalitionäre angesichts kaum zu übersehender Stagnation infolge der Krise der CDU eine "problemlose und entspannte Zusammenarbeit" demonstrieren, sagte Bildungsexpertin Gerrit Große. Die Bildungspolitiker Klara Geywitz (SPD) und Ingo Senftleben (CDU) spielten sich als "Gralshüter der Moral auf". Dabei wollten sie nur Wunden heilen, die sie dem Schulsystem in den vergangenen Jahren selbst zugefügt hätten. Dazu verwiesen sie auf längst von der Linkspartei benannte Defizite. "Diese Aktion ist an Verlogenheit kaum zu überbieten", unterstrich Große.

SPD und CDU hatten am Donnerstag vier Anträge für die nächste Landtagssitzung angekündigt. Demnach soll die Landesregierung eine Verkürzung der Referendarzeit bei Lehramtsanwärtern von 24 auf zwölf Monate prüfen. Außerdem soll das Land untersuchen, ob in Brandenburg Lehrer für Berufsschulen ausgebildet werden können. Hintergrund ist ein ab 2010/11 drohender erheblicher Lehrermangel. Zudem sollen künftig Schüler speziell gefördert werden, deren Versetzung oder Schulabschluss gefährdet ist. Ferner soll das Land ein Konzept zur Verringerung des Unterrichtsausfalls vorlegen.

Große hält die Forderung nach einer Ausbildung von Berufsschullehrern zwar für berechtigt. Sie sei aber insofern absurd, als diese Ausbildung einst von der SPD abgeschafft worden sei. Eine spezielle Förderung von versetzungsgefährdeten Schülern sowie eine Verringerung des Unterrichtsausfalls zu verlangen, sei angesichts der "Kürzungsorgien" der rot-schwarzen Landesregierung "lächerlich". Solange jährlich Hunderte von Lehrerstellen gekürzt werden, grenze die Forderung nach neuen Konzepten an Zynismus. (tso/ddp)

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