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© Manfred Thomas

Potsdam: Expansionspläne für IT-Forschung

Das Hasso-Plattner-Institut für Softwaresystemtechnik wird zehn Jahre alt. Der SAP-Mitbegründer will die Spitzenforschung weiter ausbauen

Babelsberg – Der Stifter des Hasso-Plattner-Instituts für Softwaresystemtechnik an der Universität Potsdam (HPI) wird am heutigen Dienstag zum zehnjährigen Bestehen des Instituts weitreichende Zukunftspläne ankündigen. Nach Informationen der PNN will der SAP-Mitbegründer zu den Jubiläums-Feierlichkeiten eine große Initiative für den deutschen IT-Bereich anstoßen. Außerdem soll ein Spitzenforschungslabor am HPI eröffnet werden. Das für 2010 geplante Vorhaben am Campus Griebnitzsee würde auch anderen Forschungseinrichtungen offenstehen, hieß es. „Geplant ist eine große und bedeutende Einrichtung, um der Spitzenforschung in der Informatik einen zusätzlichen Schub zu geben“, sagte HPI-Sprecher Hans-Joachim Allgaier. In diesem Sommer erst war Richtfest für einen großen Neubau am HPI-Campus gefeiert worden.

Plattner hatte das Institut für Softwaresystemtechnik 1999 als sogenanntes An-Institut an der Potsdamer Uni gestiftet. Das Vorhaben sollte anfangs rund 50 Millionen Euro kosten. Mittlerweile hat Plattner nach eigenen Angaben sein Engagement für das HPI auf weit über 200 Millionen Euro erhöht. Am Institut wurde eine „School of Design Thinking“ gegründet. Hier erarbeiten Studierende verschiedener Hochschulen der Region anwendungsfreundliche Lösungen für IT-Anwendungen.

Unweit des HPI-Campus hat Plattner zudem das Innovationslabor Hasso Plattner Ventures (HPV) in der ehemaligen Reichsbahnvilla gestartet. Ein Fonds aus Risikokapital unterstützt hier die Markteinführung neuer IT-Ideen. An diesem Fonds ist der Softwaremilliardär Plattner mit mehreren Millionen Euro beteiligt.

Als Hasso Plattner kurz nach der Wende den wissenschaftshistorisch traditionsreichen Potsdamer Telegrafenberg besichtigte, kam ihm die Idee, eine eigene Universität in Potsdam zu gründen. Als ihm klar wurde, dass dafür sehr viel mehr Geld gebraucht wird als für ein Institut, überdachte er seine Pläne. Nach einer spontanen Standortzusage des damaligen Brandenburger Ministerpräsidenten Manfred Stolpe (SPD) in Sabine Christiansens Talkshow entstand das HPI, das vollständig privat finanziert wird. „Eine erfolgreiche Public-Private Partnership im deutschen Bildungswesen“, rühmt sich das Institut heute. Die Ausbildungsrichtung „IT-Systems Engineering“ ist in Deutschland einzigartig. „Sie ist eine praxisnahe, ingenieurwissenschaftlich orientierte Alternative zum herkömmlichen Informatikstudium“, erklärt Sprecher Allgaier.

Der Master-Studiengang „IT-Systems Engineering“ soll die Fähigkeit zu Konzeption, Entwurf und Einsatz großer, komplexer IT-Systeme vermitteln. Man habe mittlerweile umfangreiche Erfahrungen mit dem Bachelor- und Master-Modell. Die Absolventen sind nach Angaben des HPI auf dem Arbeitsmarkt begehrt. 459 Bachelor- und 193 Master-Absolventen hat das HPI nach zwanzig Semestern Lehrtätigkeit hervorgebracht. Das Institut hat sich mittlerweile in Sachen Lehre in die deutsche Spitzenliga hinaufgearbeitet: beim Hochschulranking für Informatik des Centrums für Hochschulentwicklung (CHE) landete es in diesem Jahr auf dem ersten Rang.

Der Wahlamerikaner Hasso Plattner lehrt selbst als Professor am HPI, für seine Aufenthalte in Potsdam bezog er in diesem Jahr die Villa Urbig am Griebnitzsee („Churchill-Villa“). Jan Klixmüller

Jan Klixmüller

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