zum Hauptinhalt

Brandenburg: Potsdam richtet Krisenstab ein Dramatische Lage befürchtet

Potsdam. Brandenburg rüstete sich gestern mit Hochdruck für die auch an den brandenburgischen Teilen der Elbe erwartete Hochwasserwelle: Innen- und Katastrophenschutzminister Jörg Schönbohm (CDU) richtete einen Krisenstab ein, der umfangreiche technische Vorbereitungen traf.

Potsdam. Brandenburg rüstete sich gestern mit Hochdruck für die auch an den brandenburgischen Teilen der Elbe erwartete Hochwasserwelle: Innen- und Katastrophenschutzminister Jörg Schönbohm (CDU) richtete einen Krisenstab ein, der umfangreiche technische Vorbereitungen traf.

Zugleich wurde eine Evakuierung der Stadt Mühlberg (Kreis Elbe-Elster) vorbereitet, wo die Flutwelle zuerst eintreffen wird. Betroffen wären 3000 bis 4000 Einwohner. Die Polizei werde sicherstellen, dass es bei Evakuierungen nicht zu Plünderungen komme, sagte Schönbohm. Am Abend wurde in Mühlberg und Umgebung die höchste Alarmstufe 4 ausgerufen. Ministerpräsident Matthias Platzeck und Schönbohm machten sich ein Bild von der Lage.

Der Präsident des Landesumweltamtes, Matthias Freude, sagte, eine Überflutung der Stadt werde wohl kaum zu verhindern sein. Spätestens am Donnerstag werde eine Evakuierung von Mühlberg veranlasst werden müssen. „Wir müssen uns auf vergleichbare Bilder wie in Sachsen einstellen.“ Der Pegelstand lag am Abend bereits bei 8,55 Meter. Bis zur Deichkrone war es noch circa 1,50 Meter. Normal ist ein Pegelstand von 3,30 Meter. Das Hochwasser der Elbe wird nach Freudes Angaben aber noch drei bis vier Meter steigen, wobei die Höchstwasserstände erst am Freitag/Sonnabend in Mühlberg erwartet werden. Prognosen seien schwierig, weil es aus Sachsen keine Pegel-Angaben mehr gibt. Sämtliche Messstellen seien überschwemmt worden. Ursprünglich war befürchtet worden, dass der Deich in Mühlberg bereits am Mittwochabend überschwemmt wird.

Weiter elbeabwärts in der Prignitz ist die Lage noch nicht ganz so dramatisch: Dort hat man noch einige Tage Zeit, sich darauf einzustellen. Als problematisch gilt der Abschnitt bei Cumlosen, wo es zwei lange Deichbaustellen gibt. An der zusätzlichen Sicherung der Baustellen wurde gestern fieberhaft gearbeitet, sagte Jürgen Hohnen, Chef des Krisenstabes im Innenministerium.

Innenminister Schönbohm erklärte, das Land sei mit zwei Millionen Sandsäcken zur Verstärkung der Elbdeiche gut gerüstet. Auch sei die notwendige Technik, darunter schweres Gerät, Notstromaggregate, Tauchpunpen, Transportcontainer und Zelte, vorhanden. Unterdessen wurde die technische und personelle Hilfe für die sächsischen Hochwassergebiete fortgesetzt. Ministerprädident Platzeck bekundete den Betroffenen in Sachsen sein Mitgefühl: „Sie sind stärker betroffen als die Menschen beim Oderhochwasser."

Platzeck rief die Brandenburger zu Spenden für die Hochwassergeschädigten auf. „Wir haben damals große Hilfsbereitschaft erfahren. Jetzt sind Menschen in Sachsen und Bayern in Not. Wir können empfangene Hilfe zurückgeben.“ Zugleich forderte er, dass die Politik endlich Konsequenzen ziehen müsse: „Wir werden mit den Folgen der Klimaveränderung konfrontiert.“ Deshalb müsse mit den Ressourcen so umgegangen werden, dass eine weitere Erderwärmung verhindert wird.

Auch der Landkreis Oder-Spree hat ein Spendenkonto eingerichtet. Bei der Sparkasse Oder-Spree, BLZ 1705 5050, Konto: 300 603 0060. Stichwort: Sommerhochwasser 2002

NAME

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false