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Brandenburg: Privatschulen: Wachsendes Interesse

Wenn am kommenden Montag in Brandenburg das neue Schuljahr beginnt, öffnen auch 13 neue Privatschulen ihre Tore. Das ist der größte Zuwachs seit der Wende, sagt Bildungsminister Steffen Reiche (SPD).

Wenn am kommenden Montag in Brandenburg das neue Schuljahr beginnt, öffnen auch 13 neue Privatschulen ihre Tore. Das ist der größte Zuwachs seit der Wende, sagt Bildungsminister Steffen Reiche (SPD). Bisher stieg die Zahl der Privatschulen nur alle drei bis fünf Jahre leicht an. Rund zwei Prozent aller Schüler besuchen die derzeit 65 Privatschulen des Landes. 1991/92 waren es nur 0,3 Prozent.

Zu den etablierten Privatschulen im Land zählt die Internationale Schule in Neu Fahrland. Auch hier hofft man auf wachsendes Interesse. Ziel des neuen Schulleiters, des Amerikaners Stephen Middlebrooke, ist es, die Zahl seiner Schützlinge von derzeit 215 spürbar zu steigern. Für die Vergrößerung der Schule wurden bereits neue Lehrer eingestellt. Damit soll verhindert werden, dass die Klassenstärken die Zahl von 20 Schülern überschreiten.

Die englischsprachige Schule von Neu Fahrland steht nicht allein: Eine der neuen Privatschulen ist die Erasmus International School (EIS) in Potsdam. "Wir haben genug Anmeldungen, um jetzt mit einer Kindergartengruppe und den Jahrgangsstufen Eins bis Neun zu beginnen", sagt Huibregt de Priester, Schuldirektor der EIS.

Noch ist das Schulgebäude aber nicht fertig. Für die Dauer der Bauarbeiten findet der Unterricht in einem Übergangsgebäude statt. In zwei Jahren soll Platz für 600 Schüler sein. "Anschließend können zunächst die zehnten und später auch die Klassen elf und zwölf aufgebaut werden", beschreibt der Niederländer die Pläne. In sieben Jahren sollen 1450 Schüler und eine Kita auf dem 5,2 Hektar großen Gelände untergebracht werden können. In keiner Klasse sollen mehr als 22 Schülern sein. Die Kosten für den Neubau sollen bei 90 Millionen Mark liegen. In zwei Jahren kann die Schule mit Landeszuschüssen rechnen. Den Löwenanteil der Kosten sollen allerdings die Schulbeiträge erbringen. Diese belaufen sich pro Schüler jährlich auf 15 000 bis 23 000 Mark.

Der Anteil der deutschen Schüler liegt in beiden Einrichtungen ungefähr bei 50 Prozent. An beiden Schulen können die Schüler nach der zehnten Klasse das "General Certificate of Secondary Education" erwerben, was der Mittleren Reife entspricht. Wahlweise können sie auch das deutsche Abitur oder das "International Baccalaureate- Diplom" am Ende der zwölften Klasse ablegen.

Einen Konkurrenzkampf erwartet der Geschäftsführer der Privatschule in Neu Fahrland, Frank H. Walter-von Gierke, aber nicht. "Möglicherweise gefällt die neue Schule den deutschen Eltern besser, denn unsere ist mehr für Kinder von Botschaftsangehörigen oder anderen Familien bestimmt, die sich länger im Ausland aufgehalten haben."

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