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Bombodrom

© ddp

Protestaktion: Osterwanderung gegen Bombodrom

Tausende Menschen zogen am Ostersonntag in der Nähe von Wittstock los - aus Protest gegen das geplante Bombodrom. Politiker sagten Unterstützung zu und erwarten ein Machtwort von der Bundeskanzlerin.

Mehrere Tausend Menschen haben am Sonntag am traditionellen Ostermarsch gegen das so genannte Bombodrom bei Wittstock teilgenommen. Nach Angaben der Bürgerinitiative Freie Heide beteiligten sich rund 5000 Demonstranten an der 16. Osterwanderung gegen die geplante Wiederinbetriebnahme eines ehemaligen Luft-Boden-Schießplatzes in der Kyritz-Ruppiner Heide. Die Aktion galt in den vergangenen Jahren als größter Ostermarsch in Deutschland. 2007 hatten sich nach Veranstalterangaben 10.000 Teilnehmer auf dem Dorfplatz in Fretzdorf versammelt und waren gemeinsam zum geplanten Bombenabwurfplatz gezogen.

Der Sprecher der Bürgerinitiative, Benedikt Schirge, äußerte sich trotz der geringeren Teilnehmerzahl positiv. Angesichts des nasskalten Wetters ist die Resonanz zufriedenstellend. Auf einer´Kundgebung an der Grenze zum "Bombodrom" kritisierten Brandenburgs Umweltminister Dietmar Woidke (SPD) und der Wirtschaftsminister von Mecklenburg-Vorpommern, Jürgen Seidel (CDU), die Pläne des Bundesverteidigungsministeriums für den Bombenabwurfplatz. Sie hätten negative Auswirkungen besonders auf den Tourismus. Zugleich sicherten sie den "Bombodrom"-Gegnern weiterhin die Hilfe der Landesregierungen zu.

Seit 1993 finden die Protestwanderungen statt

Gestartet war der Ostermarsch wie in den Vorjahren am frühen Nachmittag an der Kirche in Fretzdorf. Diesmal hielt der Theologe Peter Kranz aus Berlin die so genannte geistliche Besinnung, die immer am Anfang der Demonstration steht.

Die Bürgerinitiative Freie Heide veranstaltet die Osterwanderungen seit 1993. Außerdem ruft sie seit 1992 jährlich zu mehreren Protestwanderungen auf. Der diesjährige Ostermarsch gilt als 108. Protestwanderung.

Am Karfreitag hatte die brandenburgische Grünen-Bundestagsabgeordnete Cornelia Behm im Kampf gegen das "Bombodrom" von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) ein Machtwort gefordert. Sie solle Verteidigungsminister Franz Josef Jung (CDU) "auf die Ebene der Tatsachen zurückholen" und eine Aufgabe seiner Pläne erwirken, betonte Behm. Sie warf dem Minister und einigen Militärs vor, es gehe ihnen bei dem Schießplatz um Macht und Prestige und fügte hinzu: "Und diese Spielereien bremsen seit nunmehr 16 Jahren die Regionalentwicklung rund um die Kyritz-Ruppiner Heide." (tbe/ddp)

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