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Rechtsextremismus: Nazi-Aufmarsch in Hennigsdorf

Am Samstag zogen Neonazis während eines unangemeldeten Aufmarschs durch Hennigsdorf in Brandenburg. Mit dem Umzug wollten sie dem ehemaligen SS-Führer Erich Priebke zum Geburtstag "gratulieren".

Mit Fackeln und Transparenten sind in der Nacht zu Samstag rund 30 Neonazis durch Hennigsdorf in Brandenburg gezogen. Ziel des nicht angemeldeten Aufmarsches war es dem verurteilten NS-Kriegsverbrecher Erich Priebke zum 99. Geburtstag zu "gratulieren" und seine Taten zu glorifizieren.

Anwohner meldeten sich gegen 22.30 Uhr bei der Polizei, nachdem in der Innenstadt die mit Masken vermummten Rechtsextremisten lautstark Parolen riefen. Als die Einsatzkräfte eintrafen, hatte sich die Gruppe bereits verstreut. Die Beamten hielten aber mehrere Personen im näheren Umkreis fest und überprüften ihre Personalien.

Wie die Polizei am Montag bestätigte, befanden sich in der Gruppe mehrere bekannte Neonazis aus Brandenburg und Berlin. Jetzt ermittelt der Staatsschutz. Bereits am Sonntag tauchten auf einer Berliner Szene-Webseite zahlreiche Fotos der Aktion auf. „Danke, Kameraden aus der Reichshauptstadt!“, kommentierte ein User.

Priebke war im Zweiten Weltkrieg als SS-Führer an der Ermordung zahlreicher Zivilisten bei den Ardeatinischen Höhlen in Italien beteiligt. Der Alt-Nazi flüchtete zunächst ins Ausland. 1998 wurde er schließlich in Italien als Kriegsverbrecher zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt. Die Strafe wurde 2010 aufgrund seines hohen Alters in Hausarrest umgewandelt.

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