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Religion: Berliner bauen Potsdamer Synagoge

Das Team des Berliner Architekten Jost Haberland hat den Architekturwettbewerb für die neue Synagoge in Potsdam gewonnen.

Potsdam - Potsdams Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) sagte: „Die Synagoge ist kein Abstraktum mehr – sie tritt uns nun vor Augen.“ Der Berliner Rabbiner Yitzhak Ehrenberg, der die Wettbewerbsbeiträge nach religiösen Kriterien geprüft hatte, nannte die Entscheidung der Jury ein „wunderbares Ergebnis“. Allerdings wünsche er sich eine bessere Ausrichtung der Bestuhlung des Saales auf die Stadt Jerusalem sowie mehr jüdische Erkennbarkeit an der Außenfassade. Nach bisherigen Planungen soll der erste Neubau eines jüdischen Gotteshauses im Land Brandenburg nach 1945 parallel zur Fertigstellung des Landtags im Jahr 2012 fertiggestellt sein. Baubeginn ist für Mitte 2010 anvisiert.

Der Synagogenneubau werde sich als eigenständiger Stadtbaustein harmonisch ins neu entstehende Stadtzentrum von Potsdam einfügen, erklärte Jurymitglied Wolfgang Lorch. Geschaffen werden soll ein Fassadenmauerwerk aus gelbbraunen Klinkern. In den Andachtssaal dringt Tageslicht durch ein großes Dachfenster in Form eines Davidsterns. Die Mikwe, das rituelle Tauchbad in einer jüdischen Gemeinde, wird durch indirektes Tageslicht erhellt.

Finanziert wird der Synagogenneubau durch Mittel des Landes und durch Spendenmittel, die der Synagogenbauverein erhält. Fünf Millionen Euro sind für den Bau vorgesehen. Die alte, 1903 geweihte Potsdamer Synagoge am heutigen Platz der Einheit war in der Pogromnacht 1938 verwüstet und 1945 durch Fliegerbomben schwer beschädigt worden. Die historische Fassade riss die Stadt in den 50er Jahren ab. Das Architekturbüro sitzt im Berliner Stadtteil Friedenau. Guido Berg

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