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Brandenburg: Rheinsberger See: Im tiefen Wasser begraben

Fast drei Jahre nach dem mysteriösen Verschwinden von zwei Paddlern im Rheinsberger See ist fast jede Hoffnung dahin, die Männer noch wiederzufinden. "Aus medizinischer Sicht werden sie wohl für immer in den Tiefen des Sees bleiben", lautet die Erkenntnis.

Fast drei Jahre nach dem mysteriösen Verschwinden von zwei Paddlern im Rheinsberger See ist fast jede Hoffnung dahin, die Männer noch wiederzufinden. "Aus medizinischer Sicht werden sie wohl für immer in den Tiefen des Sees bleiben", lautet die Erkenntnis. "Wir gehen davon aus, dass es ein tragisches Unglück war", sagt Ulrich Krienke von der Potsdamer Wasserschutzpolizei. Zwar seien die unmittelbaren Ermittlungen längst ab-, doch die Akten nicht weggeschlossen. "Sobald irgendein Hinweis - sei er noch so weit hergeholt - eintrifft, wird ihm nachgegangen", so Krienke. Der letzte Eintrag war Ende August: Mit dem LKA wurde vereinbart, dass die verschwundenen Wassersportler bis 2030 im Fahndungsbestand bleiben werden. "Das ist die normale Verjährungsfrist bei Kapitalverbrechen", so Krienke.

Die beiden Paddler - ein 31-jähriger Gewässerökologe aus Berlin und ein 25-jähriger Student aus Sachsen - verschwanden am 29. Dezember 1998, im Januar 1999 wurden ihr aufgeschlitztes Faltboot, einige Paddel und Rucksäcke gefunden. Zwei konkrete Spuren verliefen im Sand. Auch aus Kontakten zu den Angehörigen ließ sich bis heute nicht erkennen, dass sich die Paddler etwa ins Ausland abgesetzt haben könnten. Für ein Ertrinken spricht laut Krienke nicht zuletzt das beschädigte Boot. Als die Paddler zu ihrer Tour starteten, war nur eine Fahrrinne frei, der See ansonsten mit Eis überzogen. Dieses könnte das Boot aufgeschlitzt haben. Nach den Vermissten war mit einem massiven Aufgebot gesucht worden - ohne Erfolg. Was laut Krienke aber nicht so unwahrscheinlich ist: "Vor allem in den tiefen Seen um Rheinsberg und Neuruppin sind schon mehrfach Menschen nachweislich ertrunken, ohne dass die Leichen auftauchten." Der Rechtsmediziner Dietmar Schröpfer weist darauf hin, dass in recht tiefem und somit sehr kaltem Gewässer der Verwesungsprozess verhindert werden kann. Stattdessen trete die Fettwachsbildung ein, bei der die Weichteile in Wachs umgesetzt werden. Deshalb rechnet auch Krienke nicht damit, dass die beiden Paddler jemals gefunden werden können.

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