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Brandenburg: Sachsen retten die Spree

Trotz verregneten Sommers muss Brandenburg ab sofort Wasser dazukaufen

Lübbenau – Die häufigen Niederschläge haben der Spree nur wenig geholfen. Sie führt weiter wenig Wasser und konnte nur durch kräftige Zugaben aus der Talsperre Spremberg am Laufen gehalten werden. Doch das Speicherbecken in der Lausitz unterhalb des Spreewaldes ist nun so weit geleert worden, dass nur noch nur die Sachsen helfen können. Ab heute kauft Brandenburg deshalb wie im vergangenen Jahr Wasser aus dem benachbarten Bundesland. Das kommt vor allem aus den Talsperren Bautzen und Quitzdorf. Vorgesehen ist die Lieferung von bis zu 20 Millionen Kubikmeter sächsischen Wassers. „Allerdings sind auch in Bautzen und Quitzdorf die Talsperren nicht ausreichend gefüllt“, sagte der Präsident des Brandenburger Landesumweltamtes, Matthias Freude. „Die Werte liegen bei 75 und 30 Prozent.“

Deshalb hofften die Experten auf noch mehr Niederschlag. „Das große Defizit des vergangenen trockenen Jahres ist noch längst nicht wieder ausgeglichen“, erklärte Professor Freude. Die Spree wies vor zwölf Monaten einen derart niedrigen Pegel auf, dass sie in Berlin zum Stehen kam und sogar zeitweise rückwärts lief. Ursache dafür war neben dem Wetter vor allem das zu DDR-Zeiten stark vergrößerte Flussbett. Es musste viele Millionen Kubikmeter Grundwasser aufnehmen, das aus den riesigen Braunkohlentagebau abgepumpt worden war. Dadurch fließt das Wasser auch jetzt noch in der Spree zu schnell ab. Um vor allem eine Trockenlegung des Spreewalds zu verhindern, sollen das Flussbett wieder verkleinert und vor 90 Jahren geschlossene Altarme wieder geöffnet werden.

Claus-Dieter-Steyer

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