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Brandenburg: Sanssouci: "Nichts gedeiht ohne Pflege"

Der königliche Gartenarchitekt Peter Josef Lenné machte keine großen Worte: "Nichts gedeiht ohne Pflege; und die vortrefflichsten Dinge verlieren durch unzweckmäßige Behandlung ihren Wert", schrieb er 1823 in einem Aufsatz über die Einrichtung einer Landesbaumschule bei Potsdam. Obwohl er damit hauptsächlich die Pflege von Pflanzen ansprach, gilt dieser Satz für viele andere Gelegenheiten.

Der königliche Gartenarchitekt Peter Josef Lenné machte keine großen Worte: "Nichts gedeiht ohne Pflege; und die vortrefflichsten Dinge verlieren durch unzweckmäßige Behandlung ihren Wert", schrieb er 1823 in einem Aufsatz über die Einrichtung einer Landesbaumschule bei Potsdam. Obwohl er damit hauptsächlich die Pflege von Pflanzen ansprach, gilt dieser Satz für viele andere Gelegenheiten. Die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg übernahm ihn jetzt für ihre neue Ausstellung im Südwestflügel der Orangerie im Park Sanssouci.

Erstmals gibt es damit einen umfassenden Überblick über die 300-jährige Geschichte der Potsdamer Parklandschaft und ihrer Gärtner. 170 Ausstellungsstücke zeichnen einen Bogen von der Regentschaft des Großen Kurfürsten (1640 bis 1688) bis zum Ende der Monarchie 1918. Doch auch die aktuellen Entwicklungen nach der Wende werden nicht ausgespart. Der Streit um den Schutz des seit 1990 zum Weltkulturerbe der UNESCO gehörenden Ensembles bestimmte schließlich jahrelang die Diskussionen in Potsdam. Der Stachel "schwerer Missgriffe", wie Gartendirektor Professor Michael Seiler die Bebauung des Glienicker Horns und die Errichtung des Bahnhofcenters im Ausstellungskatalog bezeichnet, sitzt noch immer tief. Auch jetzt sind laut Seiler nicht alle Gefahren gebannt. So seien alle großen Gärten zwar vom Wasser her zugänglich, so dass sich eine Kombination aus Bootsfahrten und Spaziergängen anbiete. "Doch droht diesem wesentlichen Element der Potsdamer Parklandschaft durch den noch nicht abgewendeten Havelausbau Schaden durch sinkenden Wasserspiegel, Uferausbau und technische Schiffsungetüme", sagt Seiler.

Dieser Wert erschließt sich dem Besucher der Ausstellung am besten am Modell. Auf Knopfdruck zeigen sich kleine Leuchten, die die großen Garten- und Schlossanlagen symbolisieren. Von Sanssouci geht der Blick zum Neuen Garten, zum Pfingstberg, Sacrow, Babelsberg, Klein-Glienicke und die Pfaueninsel sowie zum Gelände des Buga-Parkes im Bornstedter Feld. In den acht Räumen werden Zeichnungen, Urkunden, Vasen, Bücher und Gemälde gezeigt. Raritäten sind die Skizze von Friedrich II. mit dem Grundriss von Schloss Sanssouci und der Terrassenanlage von 1744 sowie das früheste Gartenbuch in deutscher Sprache "Vom Garten-Baw" aus dem Jahre 1666. Erstmals wird ein Porträt des Hofgärtners Friedrichs des Großen, Friedrich Zacharias Saltzmann, gezeigt. Er hatte dem genialen Vollender der Parklandschaften 150 Jahre früher den Boden bereitet.

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