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Schönefeld: Flughafengesellschaft erwartet Millioneneinnahmen

Das Baufeld Ost steht kurz vor dem Verkauf. Berlin und Brandenburg haben es einst finanziert – erhalten von dem Erlös aber nichts.

Schönefeld - Die Flughafengesellschaft kann sich bald über zusätzliche Einnahmen freuen. Das Interesse am Kauf von flughafeneigenen Flächen sei groß, bestätigte gestern Ralf Kunkel, der Sprecher der Flughafengesellschaft. Dazu gehört auch das Areal des einstigen „Baufeldes Ost“, für das der Flughafen – und die öffentliche Hand – einst viel Geld ausgegeben hatten. Den möglichen Erlös jetzt wird aber nur der Flughafen einstecken.

Die Flughafengesellschaft sucht schon seit mehreren Jahren vor allem auf internationalen Immobilienmessen nach Käufern für die eigenen Flächen rings um den Flughafen. Inzwischen sind die Verhandlungen so konkret, dass auch im Aufsichtsrat bereits verschiedene Optionen vorgestellt werden konnten. Die Interessenten kommen dem Vernehmen nach aus dem In- und Ausland. Konkrete Vereinbarungen gebe es aber noch nicht, sagte Kunkel.

Ein möglicher Interessent ist auch Air Berlin. Das Unternehmen prüft derzeit nach Angaben seines Sprechers Peter Hauptvogel, wo in Zukunft die Verwaltung der zweitgrößten deutschen Fluggesellschaft sitzen soll. Ein sogenanntes Filetgrundstück auf dem Baufeld Ost ist nach Tagesspiegel-Informationen bisher freigehalten worden. Ob Air Berlin aber überhaupt die Hauptverwaltung nach Schönefeld verlege, sei noch nicht entschieden, sagte Hauptvogel. Eine Alternative sei auch der Kauf des Gebäudes am Saatwinkler Damm beim Flughafen Tegel, in dem die Air-Berlin-Mitarbeiter der Verwaltung derzeit sitzen.

Das Baufeld Ost war im Auftrag der Flughafengesellschaft Anfang der 90er Jahre zu „Mondpreisen“, wie es heute heißt, erworben worden. Auf diesen Flächen im Stadtteil Bohnsdorf in Treptow sollte der Flughafen erweitert werden. Fast 500 Millionen Euro ließ sich der Flughafen den Kauf des Ackerlandes damals kosten. Inzwischen hat das Areal einen Buchwert von rund 40 Millionen Euro. Weil die Pläne in Schönfeld komplett geändert worden sind, wird das Baufeld heute nicht mehr für den Flugverkehr benötigt. Daher heißt das Areal jetzt auch neudeutsch „Airport Business Park“. Hier sollen sich vor allem Unternehmen ansiedeln, die den Vorteil des kurzen Weges zum künftigen Flughafen Berlin-Brandenburg International (BBI) nutzen wollen.

Die Flughafengesellschaft hat den Verlust zum Teil durch Wertberichtigungen in der Bilanz korrigiert. Den größten Teil der für den Kauf erforderlichen Kredite hatten allerdings die Gesellschafter Berlin, Brandenburg und der Bund getilgt. Von diesen Zahlungen erhalten die Gesellschafter nichts zurück. Die Flughafengesellschaft ist auf die Einnahmen aus den Grundstücken angewiesen, denn sie muss aus eigenen Mitteln mindestens 440 Millionen Euro für den BBI-Bau aufbringen.

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