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Brandenburg: Sechsmal im Jahr fahren Berliner nach Brandenburg

Potsdam - Die Stadt Potsdam und Tagesausflügler aus Berlin bleiben die wichtigsten Geldquellen der Brandenburger Tourismuswirtschaft. „Den weitaus größten Anteil am Umsatz, der in Brandenburg im Tourismus und Gastronomiegewerbe erzielt wird, bilden die Tagestouristen, und von denen kommt der Großteil aus Berlin“, sagte gestern der Vizepräsident der Industrie- und Handelskammer (IHK) Potsdam, Bert Krsynowski.

Potsdam - Die Stadt Potsdam und Tagesausflügler aus Berlin bleiben die wichtigsten Geldquellen der Brandenburger Tourismuswirtschaft. „Den weitaus größten Anteil am Umsatz, der in Brandenburg im Tourismus und Gastronomiegewerbe erzielt wird, bilden die Tagestouristen, und von denen kommt der Großteil aus Berlin“, sagte gestern der Vizepräsident der Industrie- und Handelskammer (IHK) Potsdam, Bert Krsynowski. Durchschnittlich sechs Mal im Jahr fahre ein Berliner zu einem Tagesausflug in die Mark, sagte Krsynowski bei der Vorstellung einer Konjunkturumfrage der IHK.

Insgesamt muss sich die Tourismuswirtschaft in Brandenburg nach Ansicht der IHK den kommenden Jahren stark verändern und spezialisieren. Zukunft hätten Anbieter hier in der Regel nur im unteren Preissegment (Camping, Pensionen) und im Luxusbereich. Dazwischen sei mittelfristig nur Platz für klar spezialisierte Anbieter etwa für Rad- und Wassersporttouristen, sagte Olaf Lücke, bei der IHK Potsdam zuständig für Unternehmensförderung und Starthilfe. Da es in Brandenburg überwiegend kleine Anbieter gebe, müssten diese sich stärker vernetzen und überregional mit abgestimmten Komplettpaketen auftreten. Auf der anderen Seite müssten mehr große Hotels und Ressorts eröffnen, da nur diese über Reiseanbieter auch im Ausland vermarktet werden könnten. Allerdings würden schon jetzt größere Vier-Sterne-Hotels mit einer aggressiven Preispolitik kleine Anbieter in Bedrängnis bringen.

Der Konjunkturbericht zeige, dass inzwischen erste Anzeichen für mehr Wachstum erkennbar seien. Besonders bei den Hotels falle die Bilanz der Sommersaison positiv aus, betonte Krsynowski. Immerhin 88 Prozent seien mit den Ergebnissen der Haupturlaubszeit zufrieden gewesen. Dagegen habe die Gastronomie wie bereits im Vorjahr ein schlechtes Ergebnis hinnehmen müssen.

Beim geplanten Bau eines Spaßbades auf dem Brauhausberg müsse die Stadt Potsdam „notgedrungen“ vom Land Brandenburg unterstützt werden, sagte Krsynowski – auch wenn nicht sicher sei, dass die Stadt dieses Bad tatsächlich unbedingt brauche, um touristisch interessant zu sein. Wenn man, wie die Landesregierung mit ihrer neuen Förderpolitik, die Starken stärken wolle, „dann muss man Potsdam als Nummer eins im Land eben so stark aufrüsten, dass es stärker auch ins Umland ausstrahlt“. Derzeit berät der Förderausschuss des Wirtschaftsministeriums über eine Landesförderung von bis zu 30 Millionen Euro für das mindestens 38,5 Millionen Euro teure Bad nach dem Entwurf des brasilianischen Stararchitekten Oscar Niemeyer. Eine Entscheidung soll bis zum 12. Dezember fallen.

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