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Serie Naturerlebnis Brandenburg: Ein Blick auf Berlin aus 98 Meter Höhe

Auf dem Finkenberg in der Döberitzer Heide bietet ein alter Militäraussichtsturm einen einmaligen Blick auf Berlin. Für den Weg dorthin sollte man allerdings Proviant einpacken.

Die Berliner Skyline erscheint aus 13 Meter Höhe wie ein unendliches Panoramabild. Natürlich stechen der Fernsehturm, die einstige Abhörstation auf dem Teufelsberg, das Hochhaus „Steglitzer Kreisel“ oder der Grunewaldturm hervor, aber auch die Hochhäuser in Spandau und das Heizkraftwerk in Ruhleben lassen sich leicht ausmachen.

Die deutlichen Bilder gerade aus den westlichen und südwestlichen Bezirken resultieren aus der Lage des Aussichtsturms. Er steht seit wenigen Tagen inmitten der Döberitzer Heide, die fast an Spandau grenzt. Allerdings beginnt die erste Stufe des Turms in Form einer Spirale schon auf der höchsten Erhebung des riesigen Areals. „Wir befinden uns 85 Meter über dem Meeresspiegel“, sagt Lothar Lankow, Chef der hiesigen Sielmann-Gesellschaft. „Die Militärs haben von hier aus die Treffgenauigkeit der Artilleriegeschosse überprüft. In die 1936 dafür gebauten Bunker sind inzwischen die Fledermäuse eingezogen, während die alte Betondecke nun den Turm trägt.“

Von oben gelingt nicht nur der Blick nach Berlin, sondern auch nach Fahrland und Werder sowie in Richtung Falkensee und Dallgow-Döberitz. Ab und zu nähern sich Wisente, Rot- und Damwild und Wildpferde dem Turm. Auf jeden Fall empfiehlt sich die Mitnahme eines Fernglases. „Wir bekommen erst jetzt einen Eindruck von der Weite der Heide“, sagt ein kürzlich aus Rostock an den Berliner Stadtrand gezogener Mann, der zusammen mit seiner Ehefrau die 53 Stufen nach oben gestiegen ist. „Die Weite der Ostsee ist zwar auch faszinierend, aber diese riesige unbebaute Fläche im Binnenland kommt doch etwas überraschend.“

Unerwartet lang erschienen den beiden rüstigen Ausflüglern aber auch die Wege zum Aussichtsturm auf dem Finkenberg. Immerhin etwas mehr als fünf Kilometer misst die Distanz vom Parkplatz an der Bundesstraße 2 bei Groß Glienicke. Wer in Elstal beginnt, ist auf der doppelten Distanz unterwegs. Da sollte sich schon eine kleine Stärkung und eine Wasserflasche im Rucksack befinden, zumal noch an den Rückweg gedacht werden muss. Radfahrer benötigen auf den sandigen Wegen robuste Mountainbike-Räder mit breiten Reifen oder am besten leistungsstarke Modelle mit Elektroantrieb.Ste.

Stefan Kaiser

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