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Sexualstraftäter Werner K.: Kriminalbeamter: Justizskandal ist nicht zu erkennen

Der aus der Haft entlassene Sexualstraftäter Werner K. zieht weiter den Unmut der Joachimsthaler Bevölkerung auf sich. Der Bund Deutscher Kriminalbeamter warnt nachdrücklich vor Selbstjustiz.

Im Fall des aus der Haft entlassenen und als rückfallgefährdet geltenden Sexualstraftäters Werner K. hat der Bund Deutscher Kriminalbeamter (BDK), Landesverband Brandenburg, Besonnenheit angemahnt. Der BDK-Landesvorsitzende Wolfgang Bauch sagte am Samstag: "Ich habe Verständnis für den Unmut in der Bevölkerung und meiner Kollegen, die Werner K. einerseits überwachen, andererseits schützen müssen." Leider seien im konkreten Fall die Möglichkeiten des Strafrechts ausgeschöpft. Auch wenn im Vorfeld vielleicht nicht alles optimal gelaufen sei, könne er einen "Justizskandal nicht erkennen".

Werner K. war nach mehr als 20 Jahren in Haft vor einigen Tagen entlassen worden und zu Verwandten ins brandenburgische Joachimsthal gezogen. Dagegen protestieren die Dorfbewohner, weil der 49-Jährige weiterhin als gefährlich gilt. Der Bundesgerichtshof hatte einen Antrag auf nachträgliche Sicherungsverwahrung wegen rechtlicher Mängel zurückgewiesen. Bauch warnte die Einwohner des Ortes nachdrücklich vor Selbstjustiz. Das Kesseltreiben gegen den Mann bringe in der Sache nicht weiter. Stattdessen sei Werner K. gut beraten, sich so schnell wie möglich freiwillig einer Therapie zu unterziehen.

Der BDK betonte zugleich, mit mehr statt immer weniger Staatsanwälten und mehr Personal bei den Strafgerichten würde es mit Sicherheit auch mehr Verurteilungen geben. Bauch kritisierte: "Brandenburg löst das Problem jetzt anders: Es passt die Personalausstattung der Kriminalpolizei an die bereits defizitäre Ausstattung der Justiz an. Dieser Weg wird in die Sackgasse führen." Der BDK-Chef forderte die Landesregierung auf, "den Personalabbau bei Polizei und Justiz zu stoppen. (ut/ddp)

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