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Brandenburg: Spaltungsversuch in jüdischer Gemeinde

POTSDAM (apa).Streit in der jungen jüdischen Gemeinde Brandenburgs: Das Landgericht Potsdam hat in der vergangenen Woche eine einstweilige Verfügung bestätigt, wonach es einer Gruppe von mittlerweile ausgeschlossenen Personen untersagt ist, sich als Vertreter und Vorstandsmitglieder der Landesgemeinde zu bezeichnen.

POTSDAM (apa).Streit in der jungen jüdischen Gemeinde Brandenburgs: Das Landgericht Potsdam hat in der vergangenen Woche eine einstweilige Verfügung bestätigt, wonach es einer Gruppe von mittlerweile ausgeschlossenen Personen untersagt ist, sich als Vertreter und Vorstandsmitglieder der Landesgemeinde zu bezeichnen.Wie in vielen jüdischen Gemeinden Deutschlands, haben sich auch in Brandenburg Spaltungstendenzen unter den russischsprachigen Mitgliedern entwickelt.Die in der einstweiligen Verfügung angesprochenen Personen gehören einer "Arbeitsgruppe der jüdischen Emigranten im Land Brandenburg" an.

Sie wirft der Gemeindeführung vor, undemokratisch zu handeln.Mitte April rief sie eigenmächtig eine Gemeindevollversammlung in einem Potsdamer Café ein, in dessen Rahmen ein "Vorstand" gewählt wurde.Dieser gab sich daraufhin in einem von ihrem Rechtsanwalt aufgesetzten Schreiben an verschiedene Institutionen, darunter die Landesregierung und das Kreditinstitut der Jüdischen Gemeinde als neuer Vorstand der Jüdischen Gemeide des Landes aus und wies darauf hin, daß der bisherige Vorsitzende, Alexander Kogan, nicht mehr vertretungsberechtigt sei.

Der tatsächliche Vorstand erwirkte daraufhin im Mai vor dem Landgericht Potsdam die jetzt bestätigte einstweilige Verfügung.Dennoch fühlt sich Alexander Nebrat, der im April in der eigenmächtig einberufenen Wahl in den sogenannten Vorstand gewählt wurde, weiterhin im Recht.Die Vollversammlung sei mit dem Ziel, demokratische Veränderungen herbeizuführen, einberufen worden, sagt er.Der "alte" Vorstand habe die Satzung der Gemeinde mehrfach eigenmächtig dahingehend geändert, daß ein Großteil der Gemeindemitglieder von den Wahlen ausgeschlossen seien.Er hält das Vorgehen seiner Arbeitsgruppe für legitim: "Welche Möglichkeiten hatten wir denn? Nur die, alle Mitglieder zusammenzutrommeln und Wahlen durchzuführen.Das ist kein Putsch."

Der amtierende Vorsitzende, Kogan, kann die Vorwürfe nicht richtig verstehen.Die Gemeindeleitung sei nicht stärker zentralisiert, sondern dezentralisiert worden, was sich schon daran zeige, daß der Gemeinderat von 5 auf 15 Personen erweitert worden sei.Zu dem Vorwurf der Wahlmanipulation sagt er, es seien lediglich diejenigen Mitglieder vom Wahlrecht ausgeschlossen worden, die keinen festen Wohnsitz im Land hätten, da sie hier möglicherweise nur vorübergehend in Heimen lebten.Nebrat und seiner Gruppe hätten ihr Anliegen auf demokratischen Weise durchsetzen können.

Die Geschäftsführerin der jüdischen Gemeinde, Irina Knochenhauer, widerspricht zudem Nebrats Behauptung, zu dem Treffen im April seien alle Gemeindemitglieder eingeladen gewesen.Sie selbst - und auch niemand, den sie kenne - sei nicht über die Veranstaltung informiert gewesen.Der von der Splittergruppe gewählte Anwalt Albert Meyer ist Mitglied der Repräsentantenversammlung der Berliner Jüdischen Gemeinde.In dieser macht er sich für die Interessen einer Gruppe russischer Zuwanderer stark, die ähnliche Vorwürfe wie seine Brandenburger Mandanten erhoben hat.

ACHTUNG

Der Deutsche Wetterdienst bat uns folgende Suchmeldung zu veröffentlichen.Gesucht wird Frau Ursula Keller.Nähere Informationen gibt es unter http:// www.dwd.de/general/dkeller.html .

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