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Brandenburg: SPD befürchtet vor der Wahl Proteste gegen Schulsterben Weitere 157 Schulen im Land müssen aufgelöst werden

Brandenburgs Sozialdemokraten fürchten unmittelbar vor der Landtagswahl im September zusätzlichen Gegenwind – weil im Sommer massive Proteste wegen des sich fortsetzenden Schulsterbens drohen. Das geht aus einer Analyse von Bildungsminister Steffen Reiche (SPD) hervor, die jetzt auf einer zweitägigen Klausur der Landtagsfraktion diskutiert wurde.

Brandenburgs Sozialdemokraten fürchten unmittelbar vor der Landtagswahl im September zusätzlichen Gegenwind – weil im Sommer massive Proteste wegen des sich fortsetzenden Schulsterbens drohen. Das geht aus einer Analyse von Bildungsminister Steffen Reiche (SPD) hervor, die jetzt auf einer zweitägigen Klausur der Landtagsfraktion diskutiert wurde. Angesichts der „großen Zahl der Schulen“, an denen im neuen Schuljahr 2004/2005 keine neuen 7.Klassen eingerichtet werden, „ist gerade vor dem Hintergrund der Landtagswahl mit zahlreichen Protesten der betroffenen Schüler, Eltern, Lehrkräfte und Vertreter von Kommunen zu rechnen“, heißt es darin. Schon jetzt würden das Ministerium zahlreiche Schreiben erreichen, in denen der Erhalt von Schulen gefordert wird. Es werde aber nur gelingen, so das Papier, in circa der Hälfte der Grundzentren – das sind rund 50 kleinere Städte im Land – eine weiterführende Schule zu erhalten. Mit Blick auf die Planung der Schulstandorte sei daher das kommende Schuljahr „als das schwierigste anzusehen.“

Aus der ReicheAnalyse geht hervor, dass im Land wegen der dramatischen Schülerrückgänge noch 109 Gesamtschulen geschlossen werden müssen - 46 wurden bereits aufgelöst. Außerdem droht 22 Gymnasien - bislang musste keins geschlossen werden - sowie 26 Realschulen die Schließung. Bislang wurden drei Realschulen aufgelöst. Trotz der erwarteten Widerstände will das Bildungsministerium aber weiterhin an der Linie festhalten, auch in Ausnahmefällen keine einzügigen weiterführenden Schulen - also Schulen mit einer einzigen 7. Klasse - zuzulassen. An einzügigen Schulen könnten die nötigen Qualitätstandards, aber auch Wahlpflichtangebote, nicht gewährleistet werden, argumentiert der Bildungsminister. Allerdings wird die nötige Mindestklassenfrequenz in 50 zumeist berlinfernen Städten des Landes auf 15 Schüler gesenkt. thm

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