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Brandenburg: Stadtverwaltung droht mit Baustopp für Potsdam-Center

POTSDAM .Dem umstrittenen Milliardenprojekt Potsdam-Center am Stadtbahnhof droht ein Baustopp.

POTSDAM .Dem umstrittenen Milliardenprojekt Potsdam-Center am Stadtbahnhof droht ein Baustopp.Nach Angaben der Stadtverwaltung besteht der Verdacht, daß gegen die Baugenehmigung verstoßen wurde.Eine Entscheidung soll nach einer Anhörung der Bauherren am kommenden Mittwoch fallen.Nach Ansicht der Innenstadt-Investoren und der CDU-Bundestagskandidatin Katharina Reiche wäre ein Baustopp ein "ideales Druckmittel", um das Einkaufszentrum abzuspecken.Den Kritikern zufolge bedroht der Bau die barocke Potsdamer Innenstadt.

Wie die Stadtverwaltung mitteilte, hat die Bauaufsicht bei ihren in den letzten Wochen verschärften Kontrollen der derzeit im Bau befindlichen Baufelder 9 bis 12 des Potsdam-Centers "technisch-konstruktive Veräenderungen""festgestellt."Diese können in ihren Auswirkungen auf die Verkaufsflächen kritische Differenzen zu den erteilten Baugenehmigungen haben", heißt es in der Erklärung.Nach Tagesspiegel-Informationen handelt es sich dabei vor allem um das Baufeld 11, wo statt des genehmigten Hotels nun Büros und Ladenflächen gebaut werden."Wenn sich das bestätigt, wäre das ein klassischer Schwarzbau", sagte die Potsdamer CDU-Bundestagskandidatin Katharina Reiche.Nach ihren Worten wäre ein Baustopp "endlich eine Chance für die Stadt, gegenüber den Investoren wieder Waffengleichheit" herzustellen.

Im gleichen Sinne äußerte sich Michael Schöne, Sprecher der Potsdamer Innenstadt-Investoren.Da der Bebauungsplan noch nicht rechtskräftig sei, habe das Stadtparlament die Möglichkeit, auf dem Hotel zu bestehen, sagte Schöne."Die Planungshoheit liegt bei der Stadt."Im Gegenzug für ein Absegnen der Umplanung könne vom Investor eine Begrenzung der Verkaufsfläche auf 12 500 Quadratmeter und ein weitgehender Verzicht auf kleine Läden durchgesetzt werden, die für die nahe Innenstadt besonders gefährlich seien.Schließlich habe der damalige Roland-Ernst-Geschäftsführer Klaus Heidkamp im März 1997 eine entsprechende Vereinbarung unterschrieben.

An diese fühlen sich weder Roland-Ernst-Gruppe als Bauherr noch der H.F.S.Immobilienfonds der Hypobank als künftiger Betreiber und Eigentümer gebunden.Die Roland-Ernst-Gruppe reagierte demonstrativ gelassen auf den möglichen Baustopp."Dieses Gespräch muß erstmal abgewartet werden".Für Hysterie und Aufregung gebe es bislang keinen Anlaß, sagte Sprecherin Sonja Brandt-Michael.Von der HFS Immobilienfonds GmbH war keine Stellungnahme zu erhalten.

Der Fonds soll im nächsten Jahr an Kapitalanleger verkauft werden.Nach Ansicht der Innenstadt-Investoren könnte ein Baustopp dazu führen, daß sich die Fertigstellung des Einkaufszentrums um Monate verschiebt.

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