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Brandenburg: Theaterfusion: Reiche für GmbH mit Bühnen in Potsdam und Brandenburg

POTSDAM (thm).Brandenburgs Kulturminister Steffen Reiche (SPD) hat sich für eine zügige Fusion der Theater Potsdams und Brandenburg an der Havel ausgesprochen.

POTSDAM (thm).Brandenburgs Kulturminister Steffen Reiche (SPD) hat sich für eine zügige Fusion der Theater Potsdams und Brandenburg an der Havel ausgesprochen.Die drei Theater- und Orchester GmbHs beider Städte sollten schon zur Spielzeit 1999/2000 zu einer Gesellschaft zusammengelegt werden, sagte Reiche gestern gegenüber dem Tagesspiegel."Je eher man sich entscheidet, desto mehr Kultur kann man erhalten." Entschieden wandte sich Reiche gegen Bestrebungen in Potsdam, unter anderem von der CDU, aber auch Teilen der SPD, auf den geplanten Neubau des Hans-Otto-Theaters in der Zimmerstraße zu verzichten.

Ohne neue Strukturen könnte Potsdam im Jahr 2000 in die Zwangslage geraten, die Philharmonie oder das Theater schließen zu müssen, sagte Reiche.Zum jetzigen Zeitpunkt bestehe die Gefahr aber nicht.Die neuen "Brandenburgischen Bühnen", so ein Arbeitstitel Reiches, hätten drei Spielorte in beiden Städten.In der Stadt Brandenburg zählte dazu das fast fertige Theater- und Kongreßzentrum (Theater und Konzerte), in Potsdam der derzeit im Bau befindliche Nikolaisaal.Hier sollen Reiche zufolge Konzerte des dann aus den Brandenburger Sinfonikern und der Brandenburgischen Philharmonie Potsdam hervorgehenden gemeinsamen Orchesters stattfinden.

Mit der Zusammenlegung beider Orchester würden nach Potsdamer Angaben etwa 30 Musikerstellen eingespart.Die dritte Spielstätte wäre der geplante Neubau des Hans-Otto-Theaters in der Zimmerstraße.Die Finanzierung der 43 Millionen Mark teuren Bühne ist allerdings noch nicht gesichert.Reiche sagte, er begrüße, daß sich die Oberbürgermeister von Potsdam und Brandenburg (Havel), Platzeck und Schliesing, vor dem Hintergrund der dramatischen Finanzentwicklung inzwischen grundsätzlich für einen gemeinsamen Bühnenverbund ausgesprochen hätten.Vor zwei Jahren war das von ihm vorgeschlagene Fusionsmodell vor allem am Widerstand der Landeshauptstadt gescheitert.Wäre es damals zustande gekommen, hätte man in Potsdam auf die millionenschwere Doppelinvestition von Theater und Konzertsaal verzichten und den Nikolaisaal als gemeinsames Mehrspartentheater errichten können, sagte Reiche.Aber auch ein damals von der Brandenburgischen Philharmonie Potsdam befürwortetes Zusammengehen mit dem Staatsorchester Frankfurt (Oder), das Reiche nach dem Scheitern seines Modells unterstützte, kam nicht zustande.Ein dazu für Mitte Januar geplante Spitzentreffen fällt nun aus.

Reiche sagte, daß man nun über die Kooperation zwischen Brandenburg und Potsdam beraten will.Widerstand dagegen gibt es derzeit vor allem im Brandenburger Theater und in der Brandenburgischen Philharmonie Potsdam.Intendant Jörg Potratz nannte eine solche Konstruktion "nicht sinnvoll".

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