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Brandenburg: Tonnenweise fragwürdiges Fleisch Händler von Gammelware lieferte auch in die Region

Der im Fleischskandal auffällig gewordene Großhändler Domenz aus Gelsenkirchen hat 2004 und 2005 insgesamt 63 Tonnen Fleisch an 13 Berliner Betriebe und 18 Tonnen an drei Betriebe in Brandenburg geliefert. Dies geht aus einer internen Vertriebswege-Liste des Bundesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit hervor, die dem „Westfalen-Blatt“ in Gelsenkirchen vorliegt.

Der im Fleischskandal auffällig gewordene Großhändler Domenz aus Gelsenkirchen hat 2004 und 2005 insgesamt 63 Tonnen Fleisch an 13 Berliner Betriebe und 18 Tonnen an drei Betriebe in Brandenburg geliefert. Dies geht aus einer internen Vertriebswege-Liste des Bundesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit hervor, die dem „Westfalen-Blatt“ in Gelsenkirchen vorliegt. Darunter war auch Ware, bei der die Mindesthaltbarkeit überschritten war – bei einem Dönerhändler in Rathenow.

Der Liste zufolge wurde folgende Ware an Berliner Unternehmen geliefert: Kalbsabschnitte, Putenhackfleisch, Bullenlappen ohne Knochen, Jungschafabschnitte. Die Brandenburger Betriebe erhielten Kalbsabschnitte, Hamburger, Putenhackfleisch, Rinderfett.

Bei der Berliner Gesundheitsverwaltung hieß es dazu, ihr liege eine Kundenliste mit Berliner Fleischgroßhändlern vor, mit denen der umstrittene Betrieb Domenz Geschäftskontakte gepflegt habe. Diese Liste sei zu gut der Hälfte abgearbeitet – mitunter seien Adressen oder Lieferpapiere nicht mehr auffindbar, sagte Sprecherin Roswitha Steinbrenner. Der Verwaltung liegt ein Lieferschein vor, nach dem der Gelsenkirchener Betrieb am 2. Februar 2004 insgesamt 888 Tonnen Putenhackfleisch an eine Berliner Firma geliefert habe. Ob die Mindesthaltbarkeit des Fleisches abgelaufen gewesen sei oder es sich um fristgerechte Ware handelte, sei im Nachhinein nicht herauszufinden. Mehrere Berliner Fleischgroßhändler seien vor einem halben Jahr oder vor noch längerer Zeit von Domenz beliefert worden – „ob das abgelaufenes Fleisch war, ob es in Berlin verzehrt wurde oder an andere Händler weitergegeben wurde oder ob es sich um Tierfutter handelte, ist nicht bekannt“, sagte Steinbrenner. Sie betonte, dass der Verzehr von Tiefkühlware, bei der die Mindesthaltbarkeit abgelaufen sei, nach Erkennissen von Lebensmittelbiologen noch lange danach unbedenklich sei. Man nehme Ängste der Verbraucher aber sehr ernst.

Annette Kögel

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