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Tourismus: Brandenburg lockt Gäste mit Geschichte und Radwegen

Der Tourismus wuchs 2007 in der Region stärker als im Bundesdurchschnitt. Wirtschaftsminister Junghanns zeichnete jetzt Städte mit historischen Ortskernen aus.

Potsdam - Nicht zuletzt das starke Gedränge in der Brandenburg-Halle der Internationalen Tourismusbörse ITB lässt die meisten Aussteller auf eine gute Saison hoffen. Auf Interesse stießen vor allem Angebote für Rad- und Wandertouren, Open-Air-Festivals, Wellness, Hochzeiten in Schlössern und Vorschläge für Kanu- und Hausbootfahrer. „Genau hier liegen unsere Schwerpunkte, wobei wir die einzelnen Segmente immer stärker miteinander kombinieren“, sagte der Geschäftsführer der vor zehn Jahren gegründeten Tourismus-Marketing Brandenburg GmbH, Dieter Hütte.

Bereits seit 2004 verzeichnen die Hotels und Pensionen in Brandenburg steigende Übernachtungszahlen. Die Auslastung der 67 500 Gästebetten nahm von 33 Prozent 2006 auf 35 Prozent im Vorjahr zu. „Die touristische Infrastruktur steht“, sagte Landeswirtschaftsminister Ulrich Junghanns (CDU). „Jetzt müssen wir die Qualität der Angebote erhöhen. Nur so machen wir Brandenburg als Ziel für längere Aufenthalte lohnenswert. Und der zufriedene Gast kommt wieder.“

Die Zuwachsrate im Brandenburger Tourismus lag 2007 mit 3,9 Prozent bei den Übernachtungen sogar um fast ein Prozent über dem Bundesdurchschnitt. Von den 9,2 Millionen Übernachtungen entfielen rund 650 000 auf ausländische Touristen. Die Holländer führen die Liste mit 142 000 Übernachtungen an, deutlich vor Polen, Briten und Schweden. Während sich die Gäste aus den Niederlanden vor allem für die mehr als 4000 Kilometer langen Radwege und die Schlösser interessieren, zieht es polnische Touristen in das Erlebnisbad Tropical Islands und in Wellnesshotels. Briten und Schweden loben besonders die teilweise zur europäischen Spitze zählenden Golfplätze.

Im ostdeutschen Vergleich bei den internationalen Gästen rangiert Brandenburg hinter Sachsen und Mecklenburg- Vorpommern auf Platz drei. Das benachbarte Mecklenburg-Vorpommern, mit dem Brandenburg die Seenplatte zwischen Rheinsberg und der Müritz gemeinsam vermarktet, kam im Vorjahr auf die Rekordzahl von 26,3 Millionen Übernachtungen. Beliebteste Reiseregion im Land bleibt der Fläming mit 424 000 Gästen, knapp dahinter folgt der Spreewald mit 423 000. Platz drei geht an das Ruppiner Land zwischen Oranienburg und Rheinsberg mit 381 000 Gästen.

Zum achten Mal vergab Junghanns auf der ITB den Brandenburgischen Tourismuspreis für kreative touristische Angebote. Eine elfköpfige Jury aus Touristikern, Wissenschaftlern, Einzelhändlern und Journalisten bestimmte diesmal die Arbeitsgemeinschaft „Städte mit historischen Stadtkernen“ und die „Spreewälder Sagennacht“ zu den Siegern. In der Arbeitsgemeinschaft haben sich 31 Städte zusammengeschlossen, die mit gemeinsamen Aktionen immer mehr Touristen in ihre Orte locken. Dazu gehören die öffentliche Präsentation eines „Denkmals des Monats“ und die Öffnung eines sonst kaum zugänglichen Gebäudes im Rahmen eines „Historischen Adventskalenders“. In die Sanierung der Altstädte sind seit 1991 rund 540 Millionen Euro aus Bundes- und Landeskassen geflossen.

Im Jahre 2005 feierte die erste Spreewälder Sagennacht in Burg ihre Premiere mit 1650 Gästen. Am diesjährigen Pfingstsonnabend werden zum Spektakel um Geschichten und Mythen aus dem Spreewald schon 7500 Besucher erwartet. „Neben altbekannten Traditionen profiliert sich die Reiseregion damit mehr und mehr auch zum Ziel für Kulturinteressierte“, hieß es in der Begründung der Jury. Beworben hatten sich um den Tourismuspreis unter anderem auch Tropical Islands, der Kletterwald „Climb Up“ in Strausberg, die Hausboote der „Biberburg“ in der Uckermark, das Kongresshotel am Templiner See in Potsdam und die Betreiber des zum Dienstleistungszentrum umgebauten Bahnhofs in Lübbenau.

Die historischen Parks und Gärten in Potsdam, Cottbus-Branitz, Rheinsberg und Neuzelle gehören dieses Jahr auch zu den Schwerpunkten des deutschlandweiten Tourismus-Markting. Sie alle sind in der entsprechenden Broschüre der Deutschen Zentrale für Tourismus aufgeführt.

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