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Brandenburg: Tourismus: Wer kommt, bleibt nur kurz

Brandenburgs Tourismuswirtschaft soll nicht mehr nur gute und sichere Einkommen für rund 52.000 Beschäftigte dieser Branche garantieren, sondern jetzt auch politisch werden.

Brandenburgs Tourismuswirtschaft soll nicht mehr nur gute und sichere Einkommen für rund 52.000 Beschäftigte dieser Branche garantieren, sondern jetzt auch politisch werden. "Wir wollen unser wunderschönes Land als gastfreundlich und weltoffen präsentieren", kündigte Wirtschaftsminister Wolfgang Fürniß gestern auf der Internationalen Tourismusbörse in Berlin an. Für dieses Ziel eigne sich der Fremdenverkehr vortrefflich. Fürniß nannte gleich die Lösung: "Wir brauchen einen ehrlich verstandenen Stolz auf Brandenburg." Nur wer sich selbst liebe, könne auch andere lieben, formulierte er prosaisch. Weil dies offensichtlich nicht im Selbstlauf passiere, sollen die einheimischen Tourismusfachleute in einer speziellen Akademie geschult werden.

Offenbar hat die Bilanz des Vorjahres den Blick des Ministers geschärft. Denn nur 5,7 Prozent der insgesamt erfassten 8,4 Millionen Übernachtungen entfielen auf ausländische Gäste. Hier dominieren Niederländer, Polen, Österreicher und Briten. Dennoch war 2000 nach den Worten von Fürniß das bisher erfolgreichste Tourismusjahr. Die 8,4 Millionen Übernachtungen bedeuten gegenüber 1999 einen Zuwachs um 6,7 Prozent. Die Bettenauslastung in den 1425 Hotels und Pensionen nahm von 31,6 Prozent im Jahre 1999 auf 33,5 Prozent zu. Doch selbst wenn sich die Gäste für die Buchung eines Zimmers entschlossen haben, machen die Hoteliers und Gastwirte nicht immer das große Geschäft. Nur ganze 2,8 Tage, so besagt es der Durchschnitt, verweilen die Urlauber oder Ausflügler in den Häusern. Brandenburg bleibt damit ein Land der Kurzurlauber. In der Rangfolge der beliebtesten Reiseziele schlug erneut der südwestlich an Berlin grenzende Fläming alle traditionellen Regionen. 410 000 Übernachtungen meldeten die Touristikunternehmen aus dieser Region. Rang zwei belegen der Spreewald (343 500 Übernachtungen), dann folgen mit 328 000 das Ruppiner Land zwischen Oranienburg, Neuruppin und Rheinsberg. sowie das Dahme-Seengebiet (228 000).

Schon in rund sechs Wochen beginnt für die Tourismuswirtschaft mit der Bundesgartenschau in Potsdam der erste Höhepunkt des Jahres. "Das ist eine riesige Chance für die Landeshauptstadt und ganz Brandenburg", meinte Fürniß. Hier solle Weltoffenheit demonstriert werden. Viele Buga-Bauten würden auch nach dem vom 21. April bis zum 7. Oktober dauernden Ereignis zur Verfügung stehen. Der Minister selbst rechnet mit 2,5 Millionen Besuchen.

In der Brandenburg-Halle auf der ITB werden mehrere neue Broschüren angeboten, unter anderem ein Reisejournal für Unterkünften und ein Heft für Radfahrer.

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