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Brandenburg: Ulrich Junghanns: Pragmatiker mit kühlem Kopf

Keine Schnellschüsse. Ulrich Junghanns wartet ab.

Keine Schnellschüsse. Ulrich Junghanns wartet ab. Der Brandenburger CDU-Vize und Wirtschaftsminister will sich auch jetzt nicht drängen lassen, seine längst feststehende Kandidatur für den CDU- Vorsitz bekannt zu geben. Er hat es nicht getan, als ihn Jörg Schönbohm – zu früh – als Kronprinz benannte. Und er tut es jetzt erst recht nicht, bloß weil Petke vorprescht. Er allein bestimme den Zeitpunkt, sagt Junghanns: Man müsse in der Politik stets kühlen Kopf bewahren.

Diese Zurückhaltung, die dem 50-Jährigen nicht selten als Schwäche ausgelegt wird, ist typisch für ihn, für seinen Politikstil. Ränkespiele, persönliche Fehden sind ihm suspekt. In der CDU gehört er zu den Pragmatikern. Ein Mann des Ausgleichs nach innen, aber auch gegenüber dem Koalitionspartner SPD. Allerdings merkt man Junghanns seine ostdeutsche Vita noch an. Er rede ein umständliches Funktionärsdeutsch, heißt es oft über den studierten DDR-Staatswissenschaftler, der 1990 als letzter Vorsitzender die Bauernpartei in die CDU überführte.

Trotzdem beginnt sich das Bild des eher blassen, profillosen Wirtschaftsministers zu wandeln: Beim Kurswechsel in der Förderpolitik erledigte er als erster Minister im Kabinett seine Aufgaben und strich die Zahl der geförderten Branchen zusammen. Er drängt auf eine zügige Länderfusion, hat die CDU-PDS-Allianz für die Oberbürgermeisterwahl in Cottbus ebenso so klar abgelehnt wie Petkes Vorstoß für kostenlose Kita-Plätze. In der E- Mail-Affäre rügte Junghanns als Chef-Aufklärer Datenschutzverstöße und Filz in der CDU-Zentrale – was zum Rausschmiss Petkes beitrug. Trotzdem sei er, sagen Freunde, bisweilen „zu vorsichtig“. Im Machtkampf mit Sven Petke muss er über diesen Schatten springen. thm

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