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Umgang mit Schülerschwund: SPD-Fraktionschef lehnt einzügige Schulen ab

Der Erhalt von Schulen im ländlichen Raum, die nur eine Klasse pro Jahrgang unterrichten würden, stößt bei der Brandenburger SPD auf Ablehnung. Die CDU will mit dem Modell den Schulweg für Kinder in den betroffenen Regionen in Grenzen halten.

Die Koalitionsfraktionen von SPD und CDU streiten über die mögliche Zulassung von einzügigen Schulen in dünn besiedelten Regionen. SPD-Fraktionschef Günter Baaske wies entsprechende Forderungen des CDU-Fraktionsvorsitzenden Thomas Lunacek zurück. "Der Vorschlag wird bei uns nicht fruchten", betonte Baaske. In Schulen mit nur einer Klasse pro Jahrgangsstufe sei die Qualität des Unterrichts kaum zu halten. Häufig müssten die Lehrer in Fächern unterrichten, für die sie gar nicht ausgebildet  seien.

Baaske fügte hinzu, in Brandenburg habe sich die Zahl der Schüler seit der Wende um die Hälfte reduziert. Deswegen sei ein Viertel aller Schulen geschlossen worden. In Sachsen sei sogar die Hälfte der Einrichtungen dichtgemacht worden. Jeder einzelne Fall sei bedauerlich. Doch ließen sich eben nicht alle Schulen erhalten. So müssten die Schüler zum Teil lange Schulwege in Kauf nehmen. Das sei auf absehbare Zeit nicht zu ändern.

Lunacek hatte zuvor den Erhalt von Schulen in dünn besiedelten Gebieten gefordert. Er hält es für unangemessen, dass Schüler bis zu eine Stunde und länger im Schulbus sitzen. Deshalb müsse die Landespolitik überlegen, wie in ländlichen Regionen Schulen erhalten werden können. Ein Ansatz wäre, bei Oberschulen und Gymnasien einzügige Einrichtungen zuzulassen. Statt der Schüler sollten Lehrer pendeln. Zudem schlug Lunacek vor, dass die Schulen die Lehrer danach aussuchen sollten, ob sie mehrere Fächer unterrichten können. Dann könne auch die Qualität des Unterrichts gewährleistet werden. (mit ddp)

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