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Umwelt: Feinstaub-Belastung fast wieder auf Rekordniveau

Brandenburg bekommt das Feinstaub-Problem nicht in den Griff. Mittlerweile sind die gemesssenen Werte wieder beinahe so hoch wie im Rekordjahr. Kritisiert wird in diesem Zusammenhang vor allem die Braunkohlenverstromung.

Potsdam/Groß Glienicke - Nach einem zwischenzeitlichen Rückgang 2004 erreichten die Belastungen durch Feinstaub im Vorjahr nahezu wieder das Niveau des Rekordjahrs 2003, wie aus dem Datenbericht 2006 des Landesumweltamtes (LUA) hervorgeht. Angesichts der im laufenden Jahr gemessenen Werte könne keine Entwarnung gegeben werden, sagte LUA-Präsident Matthias Freude anlässlich der Vorstellung des Berichts am neuen LUA-Domizil in Groß Glienicke.

Die höchsten Werte wurden 2005 dem Report zufolge in den Monaten Februar, März und Oktober gemessen. Die vier ständigen Messstellen in Potsdam, Cottbus, Frankfurt (Oder) und Brandenburg/Havel hätten mehr als 50 Mal eine Überschreitung des Grenzwertes angezeigt. Von den drei gesetzlich vorgeschriebenen Luftreinhalteplänen werde der für Cottbus bereits umgesetzt. Im Dezember beschlössen die Stadtverordneten von Frankfurt (Oder) ihren Luftreinhalteplan, Bernau sollen seinen Plan 2007 erhalten. Aktionspläne seien auch für Potsdam und Brandenburg/Havel vorgesehen.

Zur Vorstellung des Umweltdatenberichts warf die Grünen-Landesvorsitzende Katrin Vohland der Landesregierung vor, über keine wirksame klimapolitische Strategie zu verfügen. 85 Prozent des Stroms in Brandenburgs entstehe durch die klimaschädliche Braunkohlenverstromung. Es werde weit mehr Kohlendioxid produziert als im Bundesdurchschnitt, kritisierte Vohland. Sie forderte die Landesregierung auf, aus der Braunkohlenverstromung auszusteigen und dagegen erneuerbare Energien weiter auszubauen. (tso/ddp)

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