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Unfallbilanz: Raserei bleibt häufigste Unfallursache

Die Unfallbilanz für Brandenburg ist im Jahr 2010 um acht Prozent gestiegen. Daher fordert Innenminister Dietmar Woidke ein Tempolimit und mehr Leitplanken. Außerdem kündigte er verstärkte Kontrollen an.

Angesichts weiter steigender Unfallzahlen hat Brandenburgs Innenminister Dietmar Woidke (SPD) am Montag ein Tempolimit von 130 km/h auf größeren Abschnitten der brandenburgischen Autobahnen und von 70 km/h für Alleen im Land Brandenburg gefordert. Verkehrsminister Jörg Vogelsänger (SPD), derzeit Vorsitzender der Verkehrsministerkonferenz der Länder, kündigte entsprechende Vorstöße im Bund an. Sollte dies keinen Erfolg haben, so Woidke gestern nach der Vorstellung der Verkehrsunfallbilanz 2010 gegenüber dem Tagesspiegel, werde das Land allein tätig werden.

„Wir wollen unsere Alleen erhalten, aber sie müssen sicherer werden“, sagte Woidke. Nötig seien mehr Leitplanken und ein Tempolimit. „Wo links und rechts Bäume stehen, da ist Tempo 100 eindeutig zu viel“, sagte Woidke. Sogenannte Baumunfälle machten nur drei Prozent aller Unfälle aus – aber elf Prozent aller Verletzten und fast 39 Prozent aller Verkehrstoten. Geschwindigkeitsüberschreitungen blieben die Hauptunfallursache. Der Innenminister kündigte daher verstärkte Geschwindigkeitskontrollen an. Verstärkte Kontrollen kündigte Woidke auch für den Lkw- und Schwerlastverkehr an. Lastkraftwagen waren im Vorjahr an fast 11 800 Unfällen beteiligt – in drei Viertel der Fälle seien die Lkw-Fahrer schuld gewesen. Woidke hält auch neue Überholverbote für Lkw auf den Autobahnen für möglich.

Insgesamt gab es in Brandenburg im Jahr 2010 acht Prozent mehr Unfälle, aber 393 Verletzte (insgesamt 10 299) und zehn Tote weniger (192). Allein 14 Menschen waren bei dem schweren Unfall mit einem polnischen Reisebus im September auf dem südlichen Berliner Ring getötet worden. 34 Menschen waren damals verletzt worden. Mehr Unfälle habe es vor allem wegen der Zunahme von reinen Blechschäden gegeben, bei denen es im Winter einen sprunghaften Anstieg gab.

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