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Brandenburg: Ungelöste Personalfragen

Bundestagswahl: Bei PDS und SPD steht die Platzierung auf den Landeslisten noch nicht fest

Potsdam – „ Bundespräsident Horst Köhler hat grünes Licht gegeben, jetzt beginnt der Wahlkampf“, sagt SPD-Landesgeschäftsführer Klaus Ness. Schon Sonnabend soll es die erste öffentliche Aktion der SPD geben. Näheres will Ness nicht verraten – wegen des Überraschungseffekts. Auch die Spitzenkandidatin der PDS Dagmar Enkelmann plant kurzfristig eine „Überraschungsaktion“: „Die Einladungen folgen in Kürze.“ Die Fraktionschefin, die schon einmal im Bundestag saß, tourt schon seit Tagen durchs Land, um bei „öffentlichen Sprechstunden“ Wähler für die Linkspartei zu gewinnen.

Allerdings hat die PDS noch ungelöste Probleme mit dem neuen Bündnispartner WASG: Die linke Wahlalternative beansprucht die aussichtsreichen Plätze 4 und 6 auf der Landesliste, die PDS-Spitze will der WASG aber nur Platz 6 überlassen. Die geschäftsführenden Landesvorstände konnten sich Mittwochabend nicht einigen und haben sich auf Sonnabend vertagt. Die Zeit drängt, denn am 30. Juli soll der PDS-Landesparteitag die Landesliste beschließen.

Auch die SPD muss noch ein personelles Problem lösen: Sowohl Ex-Bildungsminister Steffen Reiche als auch der Sprecher der Brandenburger SPD-Bundestagsgruppe Peter Danckert wollen Spitzenkandidat werden - und suchen hinter den Kulissen Verbündete. Landeschef und Ministerpräsident Matthias Platzeck, zur Zeit in Urlaub, scheint noch unschlüssig.Er will dem Landesvorstand am 1. August seinen Vorschlag unterbreiten. Am 6. August soll dann die Liste auf einem Landesparteitag beschlossen werden. Als Hauptredner wird Bundeskanzler Gerhard Schröder erwartet. Ness bestreitet heftig Gerüchte, wonach die märkische SPD auf Schröder als Wahlkampfhelfer verzichten will, weil der ein „Auslaufmodell“ sei. „Wir legen im Gegenteil großen Wert darauf, dass er in Brandenburg auftritt, weil wir ihn für den besseren Kanzler halten.“

Seine Herausforderin Angela Merkel wird „mindestens zweimal in Brandenburg auftreten“, kündigt CDU-Generalsekretär Sven Petke an, der ein bisschen stolz darauf ist, dass die Union als erste Partei „sämtliche Vorbereitungen abgeschlossen hat“: Direktkandidaten und Landesliste stehen fest, das Wahlmaterial wird bereits gedruckt. Die Kandidaten können sofort mit dem Wahlkampf beginnen. Die „heiße Phase“ beginnt bei allen Parteien nach dem Ende der Schulferien am 8. August.

Michael Mara

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