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Brandenburg: Unternehmer lobt Vorteil der Randlage

Ansiedlung in Frankfurt – mit Blick auf Osteuropa

Frankfurt (Oder) – Endlich hat sich die oft beklagte Randlage von Frankfurt (Oder) mal ausgezahlt. Der Marktführer unter den deutschen Call-Center-Betreibern, die „Walter TeleMedien Gruppe“ aus Ettlingen (Baden-Württemberg), hat ihren Einstieg in die Grenzstadt mit deren Nähe zu Osteuropa begründet. „Wir brauchten einen Brückenkopf nach Osten und fanden ihn in Frankfurt“, sagte gestern Firmenchef Ernst-Joachim Villis. Seine zunächst 300 neuen Beschäftigten sollen ab 1. Januar 2005 nicht nur telefonische Anfragen von Kunden aus Deutschland beantworten, sondern auch aus Polen. Daher wird von den Bewerbern nicht nur eine angenehme Telefonstimme verlangt. „Rund ein Viertel der Stellen setzt eine Fremdsprache voraus“, so Villis. Außerdem von Vorteil seien eine kaufmännische oder technische Ausbildung. Wenn sich nicht genügend deutsche Bewerber finden lassen, wird die Firma auf polnische Arbeitskräfte zurückgreifen – sofern die Deutsch sprechen. Diese Bewerber sind vorwiegend in der Grenzregion zu finden, wobei Frankfurt mit der Europa-Universität noch über ein zusätzliches Potenzial verfügt.

Zu den Kunden der „Walter TeleMedien Gruppe“ gehören Versandhäuser, Industrie-Unternehmen sowie Firmen aus der Pharma-, Medien- und Telekommunikationsbranche. Die Anforderungen an die unter Kopfhörern und vor Computerbildschirmen sitzenden Beschäftigten sind gestiegen. Anrufer würden aktiv mehrere Produkte zum Kauf vorgeschlagen, außerdem sollten die Mitarbeiter die Zuverlässigkeit des Kunden prüfen. Denn: „Unsere Firma organisiert die Bezahlung und notfalls auch die erste Mahnung“, sagt Villis. Mittelfristig sollen in Frankfurt bis zu 1000 Arbeitsplätze entstehen. Ein Teil davon aber möglicherweise in der Nachbarstadt Slubice. Bezahlt werde nach Tariflohn. Der Einstiegsverdienst liegt bei 7,50 Euro pro Stunde.

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