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Veranstaltungsort: Zweite Chance für das Waschhaus

Im Waschhaus wird vorerst doch weitergetanzt. Wie der Insolvenzverwalter des verschuldeten und zahlungsunfähigen Vereins, Rolf Rattunde, am Freitag in Potsdam sagte, kann das Konzert- und Veranstaltungsprogramm des Waschhaus e.V., eines der größten soziokulturellen Zentren in Potsdam, in den kommenden zwei bis drei Monaten weitergeführt werden.

Potsdam - Das Land Brandenburg und die Stadt Potsdam hatten – wie berichtet – vor eineinhalb Wochen die Einstellung der jährlichen Förderung von über 300 000 Euro zum 1. August bekannt gegeben. Grund für den Förderstopp war die Aberkennung der Gemeinnützigkeit durch das Finanzamt im Jahr 2004. Land und Stadt hatten erst vor zwei Wochen durch einen externen Prüfungsbericht davon erfahren.

Voraussetzungen für den Weiterbetrieb des Waschhauses seien nun ein ordnungsgemäßer Geschäftsbetrieb und die Anerkennung einer vorläufigen Gemeinnützigkeit durch das Finanzamt, sagte Rattunde. Stadt und Land hätten schon signalisiert, dass sie dann den Förderstopp wieder aufheben würden. Mit großer Sicherheit sei damit zu rechnen, dass beide Voraussetzungen erfüllt werden können. „Für dieses Jahr hatte der Verein schon eine vorläufige Gemeinnützigkeit erhalten“, sagte Rattunde. Nach Gesprächen mit dem Finanzamt geht er davon aus, dass die Gemeinnützigkeit weiterhin bestehen bleibe.

„Unser Ziel ist es, das Angebot des Waschhaus e.V. dauerhaft in der Schiffbauergasse zu erhalten“, sagte Burkhard Exner, Potsdams Bürgermeister und Finanzbeigeordneter. Dazu gehört neben der Zwischenlösung die Suche nach einer neuen Trägerform. Bis zum November solle diese gefunden sein. So gebe es die Überlegung, durch ein Interessenbekundungsverfahren nach einem neuen Träger zu suchen. Ob möglicherweise der alte Waschhaus e.V. nach der Insolvenz den Veranstaltungsbetrieb weiterführen könne, ließ Exner offen. Dem Tagesspiegel liegen Informationen vor, wonach in der Potsdamer Verwaltung kein Interesse daran besteht, mit dem Waschhaus e.V. in Zukunft zusammenzuarbeiten.

Neben dem Waschhaus ist auch der hoch verschuldete Lindenpark e.V., das zweite Zentrum für Soziokultur in Potsdam, in seiner Existenz bedroht. Vor vier Wochen hatte der Vorstand einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens beim Amtsgericht eingereicht. Doch im Gegensatz zum Waschhaus e.V. wartet man hier noch immer auf den Insolvenzverwalter. Dirk Becker

Dirk Becker

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