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Versorgung: Heftige Kritik an steigenden Preisen

Die Potsdamer Gaspreise, angeblich so hoch wie nirgends in Brandenburg, werden erneut teurer. Aber auch die Preise von Wasser, Abwasser, Fernwärme und Strom ziehen um 20 Prozent nach.

Die Potsdamer sind in Aufruhr – nach der Ankündigung der Stadtwerke, die Preise für Wasser, Abwasser, Gas, Fernwärme und Strom ab 2009 teils um 20 Prozent und mehr zu erhöhen. Linke-Chef Pete Heuer sprach von einem „Skandal“, Kunden kritisieren „Wucherpreise“. Heuer kündigte Widerstand an, die Gebührenpolitik des Kommunalkonzerns sei undurchsichtig. Auch für den Verband Berlin-Brandenburgischer Wohnungsunternehmen betreibt der Kommunalversorger Preistreiberei. „Die Potsdamer Gaspreise waren schon bislang die höchsten im Land Brandenburg. Dass die Stadtwerke die Preise weiter erhöhen, ist nicht nachzuvollziehen“, sagte BBU-Vorstand Ludwig Burkhard. Er verwies darauf, dass die Weltmarktpreise für Rohstoffe stark zurückgegangen sind und diese Entwicklung angesichts der Finanzkrise weiter anhalten dürfte.

Nach der aktuellen Preisdatenbank des BBU, der alle Versorger im Land vergleicht, führt Potsdam bei Gas bislang schon die Rangfolge an. Nach einer Preiserhöhung um 8,7 Prozent im Jahr 2007 hatte die Landeskartellbehörde die Absenkung des Gaspreises um 0,2 Cent pro Kilowattstunde in diesem Sommer erzwungen. Nun steigt er um 1,4 Cent brutto zum 1. Januar. Auch die Verbraucherzentrale Potsdam kritisierte die Erhöhung. Mit den Gewinnen aus dem Verkauf von Gas, Fernwärme und Strom (ca. neun Millionen Euro jährlich) werden auch die Defizite der Bäder- und Verkehrsbetriebe beglichen. Jan Brunzlow

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