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Brandenburg: Wasser strömt über die Kaimauer

In Frankfurt (Oder) wurden die ersten Straßen überschwemmt / Keine Evakuierungen FRANKFURT (ODER) (Ste).Die Hochwasserwelle hat am Freitag die ersten Uferstraßen in Frankfurt (Oder) und im gegenüberliegenden Slubice überschwemmt.

In Frankfurt (Oder) wurden die ersten Straßen überschwemmt / Keine Evakuierungen FRANKFURT (ODER) (Ste).Die Hochwasserwelle hat am Freitag die ersten Uferstraßen in Frankfurt (Oder) und im gegenüberliegenden Slubice überschwemmt.Unentwegt füllten zahlreiche Helfer und Anwohner Sandsäcke zur Verstärkung der Kaimauern.Dennoch konnte der Wassereinbruch in einigen Kellern nicht verhindert werden.Trotz des Aufrufs an die 17 000 Einwohner Slubices, das Gebiet zu verlassen, halten sich etwa 8000 Menschen in der rund drei Meter tiefer als Frankfurt gelegenen Stadt auf. Das erste Wasser schwappte am Freitag morgen auf einer Länge von rund 500 Metern über die 6,30 Meter hohe Frankfurter Kaimauer.Den bisherigen Pegelhöchststand von 6,60 Metern erwartete die Stadtverwaltung für die Nacht zum Sonnabend.In Frankfurt wurden noch keine Personen evakuiert.Dafür erneuerte Bürgermeister Ewert das Angebot an Slubice, polnische Bürger in Notquartieren aufzunehmen.Unentwegt wurden Slubicer Einwohner über Lautsprecher zum Verlassen der Stadt aufgefordert.Viele folgten dem Aufruf aus Angst vor Plünderungen jedoch nicht.Die Stadtbrücke zwischen beiden Orten ist völlig gesperrt. Tausende Schaulustige beobachteten in Frankfurt den ganzen Tag über das langsame Ansteigen des Wasser.Videokameras surrten und Fotoapparate klickten, um das Jahrhunderthochwasser festzuhalten.Reißenden Absatz fanden T-Shirts mit dem Aufdruck "Hochwasser 1997".Nennenswerte Behinderungen der Einsatzkräfte gab es allerdings nicht.Die Polizei hatte hartes Durchgreifen gegen sogenannte Katastrophen-Touristen angekündigt.Festnahmen und Schlagstockeinsätze gegen unvernünftige Gaffer wurden nicht ausgeschlossen.Kleinere Ortschaften sind bereits weiträumig abgeriegelt. In der Frankfurter Gaststätte "Oderspeicher" selbst schlug die Stimmung gestern um.In den letzten Tagen wurden die Gäste noch zum frölichen "Pegel-Trinken" eingeladen.Der halbe Liter Bier kostete soviel wie der aktuelle Hochwasserstand.Nun aber mußte die unmittelbar am Ufer gelegene Gaststätte verbarrikadiert werden.Wasser bedrohte Keller und Gasträume. In Eisenhüttenstadt verharrte der Pegel bei 6,47 Meter.Die Deiche hielten bisher.Dennoch sei der Stadtteil Fürstenberg in der Altstadt überschwemmt worden.Sollte das Hochwasser weiter ansteigen, müßten zwölf Häuser mit 32 Einwohnern evakuiert werden, hieß es von der Stadtverwaltung.Bis zum gestrigen Nachmittag traten keine Schäden an den 167 Kilometer langen Oderdeichen auf.

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