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Brandenburg: "Wendeknick"in den märkischen Schulen

7000 Schulanfänger weniger als im vorigen Jahr gezählt POTSDAM (thm).Die märkischen Schulen bekommen in diesem Jahr den sogenannten "Wendeknick" erstmals drastisch zu spüren - die geburtenschwachen Jahrgänge nach dem Mauerfall.

7000 Schulanfänger weniger als im vorigen Jahr gezählt POTSDAM (thm).Die märkischen Schulen bekommen in diesem Jahr den sogenannten "Wendeknick" erstmals drastisch zu spüren - die geburtenschwachen Jahrgänge nach dem Mauerfall.Im neuen Schuljahr werden 24.500 Erstklässler in Brandenburg eingeschult."Das sind 7000 Schulanfänger weniger als im Vorjahr", sagte Bildungsministerin Angelika Peter am Dienstag in Potsdam.Dieser Abwärtstrend werde Jahre andauern, so daß sich die Bankreihen in den landesweit 650 Grundschulen spürbar lichten werden. Das Bildungsministerium rechnet damit, daß ab 1998/1999 die ersten Schulstandorte geschlossen werden müssen."Wir müssen davon ausgehen, daß sich bis zum Jahre 2004 die Schülerzahlen halbieren und erst danach wieder leicht ansteigen", sagte Peter.Um dennoch ein "Schulsterben" und stundenlange Schulwege in den ländlich geprägten, dünn besiedelten Gebieten zu verhindern, setzt Brandenburg weiterhin besonders auf das Konzept der "Kleinen Grundschule".Wie nach dem Krieg sollen auf den Dörfern mehrere Jahrgänge in einem Schulraum unterrichtet werden.Peter hofft, daß die "Kleine Grundschule" zunehmend Akzeptanz finden wird. Die vor diesem Hintergrund ohnehin brisante Schulentwicklungsplanung Brandenburgs muß allerdings noch einmal gründlich überarbeitet werden.Das Landesverfassungsgericht hatte im Juli das bisherige Planungsverfahren als nicht verfassungskonform erklärt und die kommunalen Einflußrechte gestärkt.Die nötigen Korrekturen würden ein halbes Jahr dauern, teilte Peter mit.Außerdem kündigte die Bildungsministerin an, daß die Einführung des umstrittenen Pflichtfachs Lebenskunde-Ethik-Religion forciert werden soll.So soll LER nun an 150 Schulen - bisher waren es 69 - unterrichtet werden, so daß 22.500 Schüler (bisher 12 500 Schüler) am LER-Unterricht teilnehmen.Derzeit läuft die Ausbildung von 245 LER-Fachlehrern, wobei es dafür laut Peter mehr Bewerber als Plätze gegeben hat.Doch auch für andere Fächer, für die in Brandenburg akuter Fachlehrermangel herrscht, geht nach den Worten von Peter das entsprechende Qualifizierungsprogramm jetzt in die zweite Halbzeit.Derzeit absolvieren 2500 Lehrer ein Zusatzstudium in Mangelfächern wie Englisch, Französisch, Politische Bildung, Kunst oder Musik. Am kommenden Montag beginnt in Brandenburg nach sechswöchigen Sommerferien für 465.000 Schüler wieder der Unterricht.Ausgenommen sind 3000 Kinder aus den Hochwassergebieten entlang der Oder, da rund 30 Schulen derzeit als Unterkünfte für Hochwasseropfer und Hilfskräfte benötigt werden.Wann das Schuljahr im Hochwassergebiet beginnen kann, ist nicht absehbar.

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