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Brandenburg: Wie in alten Zeiten

Farbanschlag auf Polizei-Wasserwerfer vor dem Amerika-Haus

Auf den ersten Blick könnte man es für Kunst halten: Der alte blaugraue Wasserwerfer, der vor dem Amerika-Haus am Bahnhof Zoo für die Ausstellung „68 – Brennpunkt Berlin“ wirbt, ist plötzlich rot und sieht aus wie nach einer Straßenschlacht mit Farbbeutelwürfen. Scheinbar passt das, schließlich geht es in der Schau um die Studentenbewegung von 1968 und Proteste gegen den Vietnamkrieg, bei denen es oft Konflikte mit der Polizei gab.Tatsächlich sei der Farbwechsel aber keine Idee der Ausstellungsmacher, sondern Folge der „Attacke eines Unbekannten“, sagt Raul Gersson von der Bundeszentrale für politische Bildung (BPB). Vor wenigen Tagen sahen Wachschützer einen Radfahrer, der einen mit Farbe gefüllten Feuerlöscher hervorholte. Bevor jemand einschreiten konnte, hatte der Mann den Wasserwerfer besprüht und sich wieder aufs Rad geschwungen. Nur der Feuerlöscher blieb zurück. Ob es dem Täter um späte Rache an der Staatsmacht ging oder ihn andere Motive trieben, weiß niemand. Die Bundeszentrale überlegt nun, den Wasserwerfer bis zum Ausstellungsende am 31. Mai beschmiert zu lassen: „Es wirkt ja authentisch“, findet Gersson. Zum Glück lasse sich die Farbe leicht entfernen. Das Fahrzeug ist nämlich nur eine Leihgabe aus dem Polizeimuseum Marburg.CD

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