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Brandenburg: Zwei Zeugen im Gerichtssaal festgenommen Staatsanwalt sieht Falschaussagen in Prozess um Tod eines Aussiedlers

Neuruppin. Im Prozess zum gewaltsamen Tod des Aussiedlers Kajrat Batesov hat Staatsanwalt Kai Clement gestern zwei Zeugen gleich nach ihren Aussagen im Landgericht Neuruppin festnehmen lassen.

Von Frank Jansen

Neuruppin. Im Prozess zum gewaltsamen Tod des Aussiedlers Kajrat Batesov hat Staatsanwalt Kai Clement gestern zwei Zeugen gleich nach ihren Aussagen im Landgericht Neuruppin festnehmen lassen. Der 21-jährige Stefan W., ein Freund von vier der fünf Angeklagten, muss sich wegen mutmaßlicher Falschaussage verantworten und soll heute dem Haftrichter vorgeführt werden. Wie andere Zeugen aus dem Bekanntenkreis der Angeklagten hatte auch W. behauptet, trotz seiner Anwesenheit am Tatort in Wittstock in der Nacht zum 4. Mai 2002 habe er nicht gesehen, wer einen knapp 18 Kilo schweren Feldstein auf Batesov warf. Der Aussiedler erlag knapp drei Wochen später seinen Verletzungen. Bei W. kam erschwerend hinzu, dass die Staatsanwaltschaft gegen ihn bereits ein Ermittlungsverfahren wegen Beihilfe zu gefährlicher Körperverletzung eingeleitet hatte. Stefan W. soll Batesov bei der Schlägerei ein Bein gestellt haben, woraufhin der Aussiedler und der ihn prügelnde Angeklagte Ralf A. stürzten. Am Nachmittag ließ die Staatsanwaltschaft außerdem den Zeugen Daniel G. (20) wegen des Verdachts der Falschaussage und versuchter Strafvereitelung festnehmen. Er soll Stefan W. ein falsches Alibi verschafft haben.

W. gab nur zu, er habe einem Aussiedler eine Flasche Bier „seitlich weggenommen“. Dann habe er offenbar sein rechtes Bein „stehengelassen“, weshalb das Opfer und Ralf A. hingefallen seien. Stefan W. belastete drei Angeklagte: Mike Sch. habe als Erster zugeschlagen – mit der flachen Hand einem der Aussiedler ins Gesicht. Dann habe Marko F. dem Mann ans Bein getreten. Patrick Sch. habe auch ins Gesicht geschlagen. Mit dem zweiten Aussiedler habe sich Ralf A. „auseinander gesetzt“, sagte Stefan W. Der Freund habe auf dem Mann gesessen „und auf sein Gesicht reingehauen“.

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