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Sie konnten nur noch den Tatort sichern: Polizisten vor dem KaDeWe, am Tag des Überfalls.

© REUTERS/Fabrizio Bensch

Update

Nach Blitz-Überfall auf dem Ku'damm: Fast sieben Jahre Haft für KaDeWe-Räuber

Es war ein spektakulärer Überfall: Fünf Maskierte stürmten kurz vor Heiligabend ins Kadewe und raubten Schmuck. Jetzt fielen die ersten Urteile.

Nach dem spektakulären Überfall auf das KaDeWe im Dezember 2014 ist das Urteil gegen einen der fünf Räuber gefallen: Sechs Jahre und acht Monate Haft verhängte das Berliner Landgericht am Mittwoch. Jehad Al-Z. sei des besonders schweren Raubes sowie der gefährlichen Körpverletzung in 13 Fällen schuldig, stand für die Richter nach sechsmonatiger Verhandlung fest. Mit vier weiteren Komplizen sei der 30-Jährige in das Kaufhaus gestürmt. Gegen einen Mitangeklagten, der ein Fluchtauto zur Verfügung gestellt hatte, ergingen zwei Jahre auf Bewährung wegen Beihilfe zum Diebstahl. 

Fünf Maskierte kamen am 20. Dezember 2014 mit Hammer, Axt, Machete und Reizgas in das Kaufhaus. Nach 79 Sekunden waren diverse Vitrinen zertrümmert und Uhren sowie Schmuck im Wert von 817 000 Euro weg. 13 Personen wurden vor allem durch Reizgas verletzt. Die Täter flohen in einem schwarzen Audi. Das Fluchtauto führte schließlich auf die Spur. Mit Hussein M. wurde der Vermittler des Wagens ausgemacht. Er gestand. Jehad Al-Z. wurde im April 2015 in Griechenland gefasst, als er sich mit falschen Papieren absetzen wollte. 

Jehad Al-Z. hatte sich nach knapp sechsmonatiger Verhandlung zu einem späten Geständnis durchgerungen. Einer seiner mutmaßlichen Komplizen hatte sich kurz zuvor bei der Polizei gemeldet und erklärt: „Ich bin der Mann mit der Machete.“ Der Täter packte aus, belastete sich, Jehad Al-Z. und die weiteren mutmaßlichen KaDeWe-Räuber. Drei von ihnen befinden sich inzwischen in Haft.  Jehad Al-Z. hatte seine Tatbeteiligung zugegeben. Zur Beute aber kein Wort. Bis heute ist sie nicht aufgetaucht. Die Richter hatten dem vielfach vorbestraften Al-Z. im Falle eines Geständnisses eine Strafe von maximal sechs Jahren und zehn Monaten zugesichert.

Lesen Sie hier die Reportage zum Überfall: "Raus, raus, alle raus hier!"

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