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So stellen sich die TU-Studenten Leon Giseke, Lasse Malzahn und Lucas Rauch den umgestalteten Steinplatz vor.

© Simulation: TU Berlin / Giseke, Malzahn, Rauch

Stadtentwicklung in Berlin-Charlottenburg: Steinplatz in der City West soll attraktiver werden

Nur wenige Menschen nutzen die stark abgeschirmten Grünflächen des Steinplatzes gegenüber der UdK an der Hardenbergstraße. Der Bezirk plant Umbauten nach einem Entwurf von TU-Studenten.

Seit 1885 gibt es den Charlottenburger Steinplatz zwischen der Hardenberg-, Carmer-, Goethe- und Uhlandstraße, nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Schmuckplatz begrünt und umgestaltet. Doch auf den Bänken und der kleinen Wiese sind immer nur wenige Erholungssuchende zu sehen, obwohl gegenüber das Hauptgebäude der Universität der Künste (UdK) steht und auch die Technische Universität (TU) ganz nahe ist. "Selbst von Studierenden wird der Platz nicht angenommen", sagt der Charlottenburg-Wilmersdorfer Baustadtrat Marc Schulte (SPD). Das soll sich nun ändern.

"Steinplatz meets Campus"

Im kommenden Frühjahr will das Bezirksamt mit einer Neugestaltung beginnen und die Berliner Stadtentwicklungsverwaltung dafür 450.000 Euro aus ihrem Plätzeprogramm gewähren. Das wurde am Mittwochabend im Straßen- und Grünflächenausschuss der BVV bekannt. Die Grundlage bildet ein Siegerentwurf der TU-Studenten Leon Giseke, Lasse Malzahn und Lucas Rauch aus dem Wettbewerb "Steinplatz meets Campus", den die Uni im vorigen Jahr zusammen mit dem Bezirk und der Senatsverwaltung ausgerichtet hatte. Dabei ging es um relativ geringfügige, "minimalinvasive" Umbauten. Die Gewinner sind auch studentische Mitarbeiter in Landschaftsplanungsbüros.

Ein neuer Zugang und niedrige Hecken

An der Ecke Goethestraße ist ein zusätzlicher Eingang vorgesehen. Deutlich kleiner werden die Hecken, die den Platz vom Verkehr abschirmen, ihn aber auch schwer erkenn- und einsehbar machen. Nach Auskunft des Grünflächenamts soll die Bepflanzung künftig nur noch etwa 1,50 Meter hoch sein. Außerdem will man Lücken in die Hecken schneiden, um den Platz "sichtbar zur Uni zu öffnen".

Dieses Modell des Bezirksamts basiert auf dem Studentenentwurf aus einem Wettbewerb.
Dieses Modell des Bezirksamts basiert auf dem Studentenentwurf aus einem Wettbewerb.

© Simulation: Bezirksamt / TU Berlin / Reprofoto: Tsp

13 Parkplätze sollen weg

Im östlichen Teil, neben dem Restaurant und Ex-Kino "Filmbühne am Steinplatz", entfallen Parkplätze zugunsten einer neuen Aufenthaltsfläche, die nicht begrünt wird. Die Studenten haben vorgeschlagen, bei der Nutzung mit dem Lokal oder dem benachbarten Zeitungskiosk zu kooperieren. Denkbar sei beispielsweise ein Stuhlverleih und ein freier WLAN-Zugang. Die 13 betroffenen Parkplätze entsprechen ungefähr einem Viertel aller Parkmöglichkeiten direkt am Platz.

"Neu ordnen" will das Bezirksamt das Mahnmal für Opfer der Stalinismus. Was genau dies bedeutet, blieb zunächst offen. Zur Grünanlage gehören ein weiteres Denkmal, das an Opfer der Nationalsozialismus erinnert, und eine Büste des Freiherrn vom Stein (1757 bis 1831), nach dem der Platz benannt ist.

Bezirksamt plant Diskussionsabend – aber nur mit Anrainern

Spielgeräte für Kinder sind nicht geplant. Auf den Entwürfen der Studenten sieht man aber immerhin eine Tischtennisplatte. Der Ausschussvorsitzende Volker Heise (Grüne) erinnerte an die Geschichte als Schmuckplatz.

Die Wettbewerbssieger hatten sich hauptsächlich vorgenommen, das "Wechselspiel zwischen dem urbanen Raum und der Grünfläche" zu stärken, eine Verbindung zum Campus Charlottenburg zu schaffen und eine "zeitgenössische Antwort" auf den einstigen Schmuckplatz zu finden.

Für den 23. September habe er Anrainer zum Gespräch eingeladen, sagte Stadtrat Schulte. Die Veranstaltung richtet sich tatsächlich nur an bereits eingeladene Anwohner, Gewerbetreibende und Hochschulvertreter. Ort und Uhrzeit wollte Schulte auf Nachfrage nicht nennen.

Die Büste zeigt den Namensgeber des Platzes, Freiherr vom Stein (1757 bis 1831). Dahinter sieht man das UdK-Hauptgebäude.
Die Büste zeigt den Namensgeber des Platzes, Freiherr vom Stein (1757 bis 1831). Dahinter sieht man das UdK-Hauptgebäude.

© Cay Dobberke

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