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Der Ex-Boxer und Bürgermeister der ukrainischen Hauptstadt Kiew, Vitali Klitschko (l.) und Berlins Innensenator Frank Henkel (CDU) eröffneten den Weihnachtsmarkt am Schloss Charlottenburg.

© dpa

Weihnachtsmärkte in Berlin: Vitali Klitschko eröffnet Weihnachtsmarkt vor dem Schloss Charlottenburg

Am Montag öffneten in Berlin die Weihnachtsmärkte und auch Vitali Klitschko war dabei. Vor dem Schloss Charlottenburg eröffnete er zusammen mit Frank Henkel den Markt, der unter dem Motto „Kiev meets Berlin“ steht.

Frank Henkel, Vitali Klitschko und die übrigen Besucher blickten erwartungsvoll in Richtung Schloss – und es tat sich nichts. Erst nach einigen Sekunden wurde die Fassade in blaues Licht getaucht und die Seitengebäude erstrahlten grün. Diese minimale technische Panne war aber nicht mehr als eine kleine Randnotiz bei der Eröffnung des Weihnachtsmarkts vor dem Schloss Charlottenburg am Montagabend. Die Beleuchtung ist wie üblich angenehm dezent, es riecht nach gebrannten Mandeln und Glühwein, und an den vielen Kunsthandwerkständen gehen zahlreiche Geschenke über den Tisch.

Bei klirrender Kälte war der Andrang überschaubar, Weihnachten ist schließlich noch recht weit entfernt. Vor der Bühne im Ehrenhof hatten sich um 18 Uhr aber doch etwa 200 Besucher versammelt. „Wo bleibt'n der Klitschko?“, fragte ein älterer Mann ungeduldig, als fünf Minuten später immer noch nichts von den Ehrengästen zu sehen war. Kurz darauf ging es jedoch los. Der Chor räumte die Bühne und ein halbes Dutzend Security-Leute bahnte dem Eröffnungskomitee den Weg.

Das Motto: "Kiev meets Berlin"

Neben Bezirksbürgermeister Reinhard Naumann (SPD) und dem Charlottenburger Bundestagsabgeordneten Klaus-Dieter Gröhler (CDU) waren auch Innensenator Frank Henkel (CDU) und Heinz Bury von der Schlösserstiftung gekommen. Das Blitzlichtgewitter galt aber vor allem Vitali Klitschko, Ex-Boxweltmeister und seit 2014 Bürgermeister von Kiew. Der 2007 erstmalig eröffnete Weihnachtsmarkt steht in diesem Jahr auch unter dem Motto „Kiev meets Berlin“; an einem der Stände wird ukrainisches Kunsthandwerk verkauft. „In der Ukraine haben wir keine solche Weihnachtsmarktkultur“, sagte Klitschko, „ich werde aber versuchen, diese Tradition mit nach Kiew zu nehmen.“ Beim Rundgang über das Gelände hielt er immer wieder an, um für Fotos zu posieren.

Besucher, die nicht extra wegen ihm gekommen waren, vertrieben sich die Zeit mehrheitlich an den Glühwein- oder Essensständen, horchten dem Chor und der Blaskapelle. „Der Weihnachtsmarkt gefällt mir gut“, sagte Monika Nippe, die seit einem Jahr in Sidney wohnt und gerade Heimaturlaub macht. Der Glühwein habe früher besser geschmeckt, dafür sei die Beleuchtung des Schlosses sehr schön. Diesen Anblick gibt es in diesem Jahr vorerst zum letzten Mal, dann wird die Fassade wegen Sanierungsarbeiten eingehüllt.

Keine erhöhten Sicherheitsvorkehrungen zu erkennen

Von erhöhten Sicherheitsvorkehrungen war nach den Anschlägen in Paris und der anschließenden Debatte um Terrorgefahr in Deutschland nichts zu erkennen. Wenige Meter neben dem Eingang stand ein Mannschaftswagen der Polizei, zu sehen waren die Beamten auf dem Markt aber nicht. Kontrollen am Eingang oder ein Verbot großer Taschen und Rucksäcke, wie es die Veranstalter des Weihnachtsmarkts auf dem Gendarmenmarkt angekündigt haben, gab es ebenfalls nicht. Auch Klitschko wurde nur von einer überschaubaren Zahl an Sicherheitsleuten begleitet. Ob die Organisatoren auf die abschreckende Wirkung des Ex-Boxers gesetzt haben, ist aber eher unwahrscheinlich. Auch wenn dieser seine Stadt humorvoll anpries: „Kommen sie alle nach Kiew. Da können Sie sich sicher fühlen – ich bin ja da.“

Alle Weihnachtsmärkte in Berlin unter www.tagesspiegel.de/weihnachten

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