zum Hauptinhalt
Beim Public Viewing in Heppenheim feierten mehrere tausend Fans ihren Seb.

© REUTERS

Stimmen zum dreifach-Weltmeister: Der Seb aus Vettelheim

Heppenheims Bürgermeister Burelbach im Interview über die heimische WM-Party, den heimatverbundenen Weltmeister und Vettels Dialekt.

Herr Burelbach, sind Sie schon ganz wach nach der Party letzte Nacht?

Man hört wahrscheinlich an meiner Stimme, dass wir ordentlich gefeiert haben. Das Rennen war ein Wechselbad der Gefühle – von der ersten Runde mit dem Crash bis hin zu dem seltsamen Reifenwechsel. Dann gab es Regen und dann wieder nicht und dann die Safety-Car- Runde zum Schluss. Wir haben ihm wirklich feste die Daumen gedrückt, mitgelitten, mitgefeiert und ihn angefeuert.

Können Sie sich erinnern, wie Sie Sebastian Vettel kennengelernt haben? Kannten Sie ihn schon vor seiner Karriere?

Ich habe ihn zum ersten Mal hier kennengelernt, als er nach seinem ersten Titelgewinn mit einem Formel-1-Wagen durch die Stadt fuhr. Das nannte sich „Homerun“. Dafür wurde die Stadt extra abgesperrt. Da waren 120 000 Zuschauer da – das ist so, als wenn Sie in Berlin 12 Millionen auf den Straßen hätten.

Ist Sebastian Vettel tatsächlich so heimatverbunden, wie er sich gibt?

Natürlich. Er ist ein sympathischer und authentischer Typ, der sogar sehr heimatverbunden ist. Er spricht ja auch öffentlich immer wieder von Heppenheim, grüßt uns via Fernsehen. Und seine ganze Familie wohnt auch hier.

Spricht er denn auch den Dialekt aus der Region?

Ja, das weiß ich, dass er ab und zu noch Hepprumerisch redet. Heppenheim heißt im südhessischen Dialekt nämlich Hepprum.

Wie wirkt sich das auf die Stadt aus? Gibt es schon einen Vettel-Tourismus?

Natürlich gibt es Formel-1-Touristen, die hierherkommen, um zu sehen, wo Vettel aufgewachsen ist. Das sind keine Massen, aber die gibt’s.

Und was macht der „Erste Sebastian Vettel Fanclub“ sonst noch so außer der Party zum Weltmeistertitel?

Die haben auch noch einen Autokorso organisiert mit einem alten Bus; auf dem stand: „Vettelheim“. Und dann gibt es öfter während des Jahres Public Viewings bei den Rennen. Die Party gestern war sicher das krachendste Ereignis.

Sebastian Vettel war selbst Fan von Michael Schumacher. Kann er nun mit seinen Titeln junge Fans für den Motorsport begeistern?

Ich weiß, dass ihm der Nachwuchs sehr am Herzen liegt. Wissen Sie, als er letztes Jahr hier zum Weltmeisterempfang kam, da hat er sich wahnsinnig viel Zeit gelassen, gerade den vielen Kindern Autogramme zu geben. Da war er noch Stunden danach dabei.

Wird es bald eine Sebastian-Vettel-Straße oder einen Vettel-Platz geben?

Wenn die Zeit dafür reif ist und er das auch wirklich möchte, dann machen wir das gerne.

Rainer Burelbach, 47, ist seit einem Jahr Bürgermeister von Heppenheim. Der CDU-Politiker musste am Sonntag eine Umbenennung der Stadt durch Fans erdulden – in „Vettelheim“.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false