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Schutz vor Hackern: Digitale Wächter

Die digitalen Wächter „splone“ schützt Industrieanlagen vor Cyber-Angriffen und Manipulationen.

Kläranlagen, Hochöfen und Kraftwerke sorgen für das reibungslose Funktionieren unserer Gesellschaft. Doch im Zeitalter der Industrie 4.0 werden die einzelnen Geräte einer Industrieanlage immer häufiger über das Internet mitein- ander vernetzt und ferngesteuert. Das macht sie zum leichten Ziel von Hackern und Cyber-Kriminellen, die ganze Anlagen manipulieren oder gar zum Absturz bringen können. Robin Hahn, Stephan Zeisberg und Sascha Zinke wollen mit splone, einer Art digitalem Wächter für Industrieanlagen, den Betreibern helfen, Produktionsstätten und Geräte gegen Angriffe aus dem Netz zu wappnen.

Die Anregung für ihre Ausgründung erhielten Stephan Zeisberg und Sascha Zinke während ihres Studiums in der Forschungsgruppe SCADACS am Institut für Informatik der Freien Universität Berlin. Unter Leitung von Professor Volker Roth wird dort erforscht, wie angreifbar Industrieanlagen in Deutschland sind und wie man sie besser schützen kann.

Mit der Unterstützung von der Gründungsförderung und eines EXIST-Gründerstipendiums des Bundeswirtschaftsministeriums entstand aus der Idee ein unternehmerisches Projekt: Anders als die üblichen Sicherheitsprogramme soll die splonebox industriespezifische Netzwerkprotokolle implementieren und mit den industriellen Anlagen kommunizieren, um deren Zustand zu überwachen.

Durch eine netzwerkübergreifende, dezentrale Architektur können Geräte direkt und über verschiedene Netzwerkpfade geprüft und so Sicherheitslücken schneller erkannt und gemeldet werden. „Viele Geräte der Anlagen wurden vor 30 Jahren hergestellt und sind nicht darauf ausgelegt, nun über das Netz miteinander verbunden, ferngesteuert oder gewartet zu werden“, sagt Robin Hahn, der als Wirtschaftsingenieur den kaufmännischen Part übernimmt. „Sollte es etwa einem Hacker gelingen, in die Steuerung von Ampelanlagen einzugreifen, würde das ein Verkehrschaos anrichten und sogar Menschenleben gefährden.“ Ihre Software wollen die Gründer von Anfang an in engem Austausch mit den Herstellern von Industrieanlagen entwickeln – etwa mit Firmen wie Siemens, Bosch oder General Electric.

Mona Muth

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