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Füchse-Trainer Dagur Sigurdsson.

© Kai-Uwe Heinrich

27:28-Niederlage: Füchse verlieren gegen Hannover-Burgdorf

Lethargisch hinterher: Die Füchse Berlin unterliegen Hannover-Burgdorf mit 27:28. "Wir sind dem Gegner über weite Strecken hinterhergelaufen", sagt Trainer Dagur Sigurdsson nach dem Spiel.

Morten Olsen war sich seiner Sache ziemlich sicher. Dabei konnte er eigentlich nur scheitern. Im Punktspiel der Handball-Bundesliga zwischen den Füchsen Berlin und der TSV Hannover-Burgdorf waren 57 Minuten gespielt, und obwohl die Berliner zu diesem Zeitpunkt mit 23:25 in Rückstand lagen, schien die Partie gerade zu ihren Gunsten kippen – bis erwähnter Olsen zum Siebenmeterduell gegen Füchse-Keeper Petr Stochl antrat. Mit einem frechen Trickwurf, der so gerade am Scheitel des tschechischen Schlussmanns vorbeistriff, beendete Olsen nicht nur das gellende Pfeifkonzert in der Max-Schmeling-Halle, sondern auch quasi das Spiel: Sein Treffer zum 28:25 war die Vorentscheidung, am Ende kassierten die Berliner beim 27:28 (13:13) die zweite Heimniederlage der Saison.

Die Szene stand sinnbildlich für den selbstbewussten Auftritt der Überraschungsmannschaft aus Hannover. Nicht nur Füchse-Manager Bob Hanning hatte einen „überaus verdienten Auswärtssieg“ gesehen. Von der ersten Minute an wirkten die Berliner merkwürdig gehemmt. „Wir sind dem Gegner über weite Strecken hinterhergelaufen“, analysierte Trainer Dagur Sigurdsson. In der ersten Halbzeit fiel dieser Fakt allerdings kaum ins Gewicht, weil zwei Akteure das Spiel prägten, die am Mittag von ihrer Nominierung zur Handball-WM im Januar erfahren hatten: Nationalkeeper Silvio Heinevetter im Füchse-Tor und sein Stellvertreter Martin Ziemer auf der anderen Seite. Vor allem die Rückraum-Reihen verzweifelten an den Torhütern, Treffer fielen fast ausschließlich von den Kreis- und Außenpositionen. „Wir waren einfach nicht in der Lage, Druck aufzubauen und Lücken zu erspielen“, sagte Sigurdsson.

In der zweiten Halbzeit wurde es nicht besser aus Berliner Sicht. Die Füchse benötigten acht Minuten, um den ersten Treffer nach Wiederanpfiff zu erzielen. Da waren die Gäste, die in Morten Olsen (acht Treffer) und dem zwischenzeitlich mit einer blutenden Platzwunde ausgewechselten Tamas Mocsai (6) die herausragenden Akteure des Spiels stellten, längst enteilt (16:19). Als der Rückstand schließlich noch weiter angewachsen war, erwachten die Berliner noch einmal aus ihrer Lethargie. In der Schlussphase waren sie jedoch nicht mehr in der Lage, der Partie eine Wendung zu verleihen.

Durch den Auswärtssieg verkürzte die TSV den Rückstand auf die Berliner auf einen einzigen Punkt. Das Rennen um die Europapokal-Plätze ist so spannend wie selten zuvor. Auch wenn das den Berlinern weniger schmecken dürfte als den Hannoveranern.

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