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DIE Übeltäter: So entsteht Pfeiffersches Drüsenfieber

Pfeiffersches Drüsenfieber ist hartnäckig. Seinen Erreger tragen fast alle Menschen in sich.

Beinahe alle Erwachsenen tragen das Epstein-Barr-Virus (EBV) in sich – denn wenn sich der Erreger einmal im Körper befindet, verlässt er ihn nicht mehr. Doch nicht jeder Infizierte erkrankt am Pfeifferschen Drüsenfieber, das durch EBV ausgelöst wird. Und selbst wenn, verläuft Pfeiffersches Drüsenfieber meist ohne große Komplikationen. Es gebe aber Hinweise darauf, dass Epstein-Barr unter bestimmten Umständen und im Zusammenspiel mit anderen Viren an der Entstehung von Krebs und Autoimmunerkrankungen wie Multipler Sklerose beteiligt sei, so Experten.

Benannt ist der Erreger nach den britischen Forschern Michael Epstein und Yvonne Barr, die ihn in den 60er Jahren erstmals beschrieben. Pfeiffersches Drüsenfieber – Namensgeber war hier der deutsche Kinderarzt Emil Pfeiffer – kannte man schon Jahrzehnte vorher, ohne jedoch den Übeltäter hinter dem Pfeifferschen Drüsenfieber identifiziert zu haben. EBV gehört zur Familie der Herpes-Viren. Es ist ein ziemlich widerstandsfähiges Virus, das von einer Hülle geschützt wird und sein Erbgut in Form einer doppelsträngigen DNA im Innern trägt.

Küssen verboten: Pfeiffersches Drüsenfieber, die "Kusskrankheit"

Das Virus kann verschiedenste Zellen des menschlichen Körpers zur Vermehrung nutzen, hat aber seine Vorlieben. Besonders gern befällt es das Drüsengewebe, vor allem die Speicheldrüse. Und so erfolgt auch die Übertragung oft über Speichel. Viele stecken sich schon als Kinder an – oder später beim Küssen, weshalb Pfeiffersches Drüsenfieber auch als „Kusskrankheit“ bekannt ist. Wenn man sich als Kind mit dem Pfeifferschen Drüsenfieber infiziert, bleiben Symptome meist ganz aus. Kommt der Körper dagegen erst spät mit dem Virus in Kontakt, können die Folgen sehr unangenehm sein.

Warum manche Menschen monatelang unter Pfeifferschem Drüsenfieber zu leiden haben, während andere Pfeiffersches Drüsenfieber kaum bemerken, ist nicht ganz geklärt. Stress, Erschöpfung und ein schwaches Immunsystem machen es den Eindringlingen wohl leicht und die Gefahr am Pfeifferschen Drüsenfieber zu erkranken ist höher.

Auf den ersten Blick ähnelt Pfeiffersches Drüsenfieber einer Grippe oder einem grippalen Infekt: Die Betroffenen klagen über Fieber, Müdigkeit, Hals-, Kopf und Muskelschmerzen. Die Lymphknoten sind geschwollen. Diese Symptome sind eine Folge der Reaktion des Immunsystems, das in den befallenen Organen Entzündungen auslöst, um den Eindringling zu bekämpfen. Typisch sei etwa eine Entzündung der Mandeln, die aber, anders als bei einer Angina, nicht auf das umliegende Gewebe übergreife, beschreiben Experten.

Spezielle Medikamente gegen Pfeiffersches Drüsenfieber gibt es nicht. Meist dauert Pfeiffersches Drüsenfieber einige Wochen an, ein Gefühl der Erschöpfung kann sich aber über viele Monate halten. In gefährlicheren, aber seltenen Fällen greifen die Erreger, die für Pfeiffersches Drüsenfieber verantwortlich sind auch Leber, Milz oder sogar das Herz an. Wie alle Viren der Herpes-Gruppe kann EBV lange im Körper schlummern und dann wieder aktiv werden. Ein erneuter Ausbruch von Pfeifferschem Drüsenfieber kommt aber selten vor.

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