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Dritte Liga: Hertha-Funktionär wechselt als Sanierer zum SV Babelsberg

In Klaus Brüggemann konnten der Drittligist SV Babelsberg einen prominenten Zugang für den Posten des hauptamtlichen Geschäftsführers gewinnen. Brüggemann war jahrelang in Führungsgremien von Hertha BSC aktiv.

Berlin - Die Rettung kam in letzter Minute. Kurz vor Ablauf der Frist hatte der Fußball-Drittligist SV Babelsberg 03 die Auflagen der Deutschen Fußball-Liga für die Lizenz erfüllt. Voraussetzung zur Deckung des Etats von 3,1 Millionen Euro waren eine Bank-Bürgschaft über 600 000 Euro und die Zustimmung der Stadtverordnetenversammlung Potsdam zu einen einmaligen Zuschuss in Höhe von rund 700 000 Euro. Zudem hatten auch die Anhänger des Vereins eine sechsstellige Summe gespendet.

„Wir sind am Beginn einer ganz langen, schweren Wegstrecke“, sagte der neue Klubpräsident Thomas Bastian. Der 51-jährige Kinobetreiber ist der Chef eines neugewählten Vorstandes. Der bisherige Vorstandschef, Brandenburgs ehemaliger Innenminister Rainer Speer, war im Mai nach anhaltender Kritik an seiner Person und Forderungen aus der Kommunalpolitik nach Erneuerung zurückgetreten.

Gestern nun ist eine weitere wesentliche personelle Entscheidung getroffen worden. In Klaus Brüggemann konnten der Drittligist einen prominenten Zugang für den Posten des hauptamtlichen Geschäftsführers gewinnen. Brüggemann war jahrelang in Führungsgremien von Hertha BSC aktiv, von 2000 bis 2004 gehörte er dem Aufsichtsrat an, seit 2008 ist er Präsidiumsmitglied. „Nach vielen Jahren der ehrenamtlichen Tätigkeiten bei Hertha BSC reizt es mich nun, in die Operative zu wechseln“, sagte Brüggemann gestern dem Tagesspiegel. Der 52-jährige Betriebswirt hatte zuletzt einige Klubs im Ausland beraten und fungierte seit Jahren als sportlicher Berater für eine Bank, die im Sportsponsoring sehr aktiv ist.

Bisher hatte Brüggemann Angebote mehrerer Klubs ausgeschlagen. „Der Klub ist nun befreit von Einzelkämpfern und es herrscht eine absolute Aufbruchstimmung“, sagte Brüggemann. Der Ballungsraum Berlin-Potsdam habe in Hertha BSC einen Erstligisten, in Union einen guten Klub in der Zweiten Liga, „nun wird es Zeit, nachhaltig mit Babelsberg für Begeisterung in der Region zu sorgen“. Auf der kommenden Präsidiumssitzung von Hertha wird Brüggemann offiziell zurücktreten. Präsident Werner Gegenbauer sowie alle anderen Präsidiumsmitglieder sind bereits informiert. Seine neue Tätigkeit in Babelsberg wird Brüggemann Mitte August antreten. „Hertha wird immer bei mir im Herzen bleiben. Jetzt ist der Klub wieder in der Bundesliga, da benötigt man mich nicht unbedingt“, sagte Brüggemann. Michael Rosentritt

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