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Hiebe mit Liebe. Hannovers Trainer Mirko Slomka ärgert sich über die Verspätung von Neuzugang Mame Diouf (r.) – und freut sich aber über seine Ankunft.

© dpa

Herthas Gegner Hannover: Lebe bloß nicht ungewöhnlich

Bei Herthas Gegner Hannover 96 ist der senegalesische Stürmer Mame Diouf der einzige Neuzugang. Er soll im 96-Angriff den Etablierten Abdellaoue, Schlaudraff und Ya Konan Druck machen

Von Christian Otto

Etwas mehr hätte es dann doch sein können. „Man sieht, dass Mame eine gute Ausbildung bei ManU genossen hat. Aber ich habe ihn erst in drei Trainingseinheiten erleben dürfen. Noch zwei mehr wären sicher sinnvoll gewesen“, antwortete Slomka auf die Frage, ob sein neuer Stürmer im Bundesligaspiel bei Hertha BSC Berlin zum Einsatz kommt.

Rund 1,8 Millionen Euro haben die Niedersachsen für den 24-jährigen Mame Diouf von Manchester United ausgegeben und es damit bei einem einzigen Spielerkauf während der Winterpause belassen, weil die finanziellen Möglichkeiten in Hannover begrenzt sind. Aber die eher defensive Personalpolitik von Geschäftsführer Jörg Schmadtke, der als engster Vertrauter von 96-Präsident Martin Kind gilt, ändert nichts an einer sehr optimistischen Grundhaltung. „Wir wollen Druck ausüben auf Werder Bremen und Bayer Leverkusen, die in der Tabelle direkt vor uns stehen“, sagt Slomka und hat zumindest angedeutet, dass der Senegalese Diouf gegen Hertha schon als Einwechselspieler auf der Ersatzbank Platz nehmen darf. Es bleibt erstaunlich, dass ein Klub wie Hannover 96 ohne wichtige Stammspieler wie Karim Haggui und Didier Ya Konan (beide beim Afrika-Cup im Einsatz) und Emanuel Pogatetz (gesperrt) an seinen hohen Zielen festhält. Man muss es nicht ganz so groß angehen wie Klubchef Kind, der vor kurzem bekräftigt hat, dass er es mit seinem Verein eines Tages bis in die Champions League schaffen möchte, dieses Jahr würde freilich erneut die Qualifikation für die Europa League reichen. Mit Diouf haben die beiden Stammspieler Mohammed Abdellaoue und Jan Schlaudraff sowie der außer Form geratene Ya Konan echte Konkurrenz im Sturm bekommen. Und aus der Tatsache, dass Hannover 96 nach der erfolgreich überstandenen Gruppenphase in der Europa League in Kürze wieder international am Ball sein darf, schöpfen alle Beteiligten großes Selbstvertrauen.

Die Verträge mit Leistungsträgern wie Christian Pander und Manuel Schmiedebach sind gerade erst langfristig verlängert worden. Es ist nach zahlreichen Kapriolen in den vergangenen Jahren dieser überraschende Mangel an Kuriosem und Unruhigem, der Hannover 96 gut tut. Dass die Stimmung in Berlin anders ist, weiß Slomka genau. „Ohne Raffael hat der Hertha zuletzt ein Kopf gefehlt“, sagt der 96-Trainer und will sich diesen Umstand unbedingt zunutze machen.

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