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Berliner Zoo: Abschied von Knuddel-Knut - "Ist der aber mollig!"

Einst brach Knut mit seinem süßem Herumgetapse die Herzen von Millionen Menschen in der ganzen Welt. Doch jetzt hat der Berliner Eisbär-Moppel die 100 Kilo-Grenze geknackt und frisst fast alles, was ihm vor die Schnauze kommt.

Berlins Eisbär-Star Knut wiegt knapp elf Monate nach seiner Geburt 100 Kilo. "Er ist aber nicht dick, er ist kräftig und gut beieinander", beschreibt Zoo-Direktor Bernhard Blaszkiewitz den "guten Fresser", der bei seiner Geburt 810 Gramm wog. In seinen Kindertagen tollte der Jungbär drollig und putzig in der Knut-Show mit Ziehvater Thomas Dörflein herum. "Ist der niedlich", riefen die Fans. Heute heißt es am Gehege: "Ist der mollig." Der Eisbär-Teenager ist so gut entwickelt, "dass wir ihn nicht mehr wiegen können", sagte Zoologe Heiner Klös. Mehrmals täglich baut sich Knut inzwischen auf seinen Hinterbeinen zum Zwei-Zentner-Männchen auf und zeigt seine Kraft.

Da Knut kräftig zulangt, wenn es für den Allesfresser Fleisch, Obst, Gemüse, Kartoffeln, Salat und die über alles geliebten Butter- Croissants gibt, wird er bald schon 130 Kilo wiegen. "Und dann hat er so viel drauf wie ich", scherzt der wohlbeleibte Zoo-Chef Blaszkiewitz. Nach dessen Angaben ist Knut auf gutem Weg. "Er ist bestimmt nicht in der Gefahr, zu verhungern. Wir müssen nur ein bisschen aufpassen, dass er nicht zu viel zunimmt."

Besucherstrom reißt nicht ab

Das Publikum strömt weiter in Massen zum Bärengehege. In dieser Woche wird der zweimillionste Besucher erwartet. Besonders begeistert sind die Fans, wie findig Knut auf die Suche nach Futter geht. Die Pfleger verstecken zum Beispiel dicke Weintraubenstrünke im Wassergraben unter Holzbohlen oder hinter Steinen. Hartnäckig taucht Knut und platscht mit den Vorderpfoten nach den süßen Früchten, bis er sie unter dem Beifall der Fans hervorkramt und verschlingt.

Gewichtsmäßig hat er sich stets artgerecht entwickelt, sagen die Zoologen, die den kleinen Eisbär anfangs auf den Arm nehmen und in der Gemüseschale eines Kühlschranks wiegen konnten. Der von Mutter Tosca verstoßene Nachwuchs nahm bei der Handaufzucht von Dörflein aus der Flasche täglich 12 Mahlzeiten einer fetten Spezialmilch mit zerstoßenem Katzenfutter auf. Erstmals der Öffentlichkeit zeigte sich das Jungtier am 23. März vor mehr als 600 Journalisten aus der ganzen Welt und an der Seite seines Paten, Bundesumweltminister Sigmar Gabriel (SPD), mit einem schon strammen Gewicht von 9,3 Kilo. Inzwischen schleckerte er feste Nahrung.

An Ostern, beim ersten großen Massenansturm der Zoo-Besucher, brachte er 13,8 Kilo auf die Waage. Die Marke von 20 Kilo hatte er nach fünf Monaten am 9. Mai erreicht, als ihn schon 500 000 Menschen gesehen hatten. Als der Zoo-Chef aus Sorge um die Sicherheit der Pfleger die Knut-Show stoppte, hatte der Bär im Juli mehr als 50 Kilo auf den Rippen. Die Zahl seiner Fans war auf eine Million gestiegen. "Er ist so groß geworden", sagte spontan Craig Hatkoff, der amerikanische Bestseller-Autor des Knut-Buches beim Besuch im Berliner Zoo. Um ein "richtiger" Eisbär zu werden, muss Knut, der am 5. Dezember ein Jahr alt wird, aber noch viele seiner Lieblings-Croissants verdrücken. Vater Lars wird auf gut 500 bis 600 Kilo geschätzt. In der Natur wird das nach dem Kodiak-Braunbären zweitgrößte Landraubtier bis zu 800 Kilo schwer. (mit dpa)  

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