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Drohender Prozess: Zoos streiten um Millionen-Knut

"Die bekommen ein paar Pinguine, und dann ist die Sache in Ordnung", hatte der Direktor des Berliners Zoos Blaszkiewitz verlauten lassen. Doch damit will sich der Zoo in Neumünster im Streit um die Millionengewinne durch Eisbär Knut nicht abspeisen lassen - und zieht vor Gericht.

Den Streit um Anteile aus den Millionengewinnen rund um Berlins Eisbär-Liebling Knut will der Tierpark Neumünster in Schleswig-Holstein als Besitzer des weltberühmten Tieres jetzt gerichtlich klären. Das sagte Tierparkchef Peter Drüwa am Dienstag als Reaktion auf eine Erklärung des Berliner Zoo-Direktors Bernhard Blaszkiewitz. Dieser hatte in der Hauptversammlung der Zoo-Aktionäre in Berlin jede Zahlung an Neumünster strikt abgelehnt. "Die wollten Geld von uns, aber der Vertrag zwischen den Zoos gibt das nicht her. Die bekommen ein paar Pinguine, und dann ist die Sache in Ordnung", sagte Blaszkiewitz.

Der Tierpark Neumünster beruft sich seit Monaten auf eine Vereinbarung, wonach ihm die Rechte und damit Anteile aus den Gewinnen zustehen, da Knuts Vater Lars aus dem Tierpark Neumünster stammt. Der Zoo Berlin hat 2007 rund 6,8 Millionen Bilanzgewinn erzielt, fast 3,2 Millionen Menschen hatten Knut besucht.

Bleibt Knut in Berlin?

Drüwa stellte dazu fest: "Dann muss ein Richter entscheiden, wir bereiten jetzt die gerichtliche Auseinandersetzung vor." Zuvor waren Versuche zur gütlichen Einigung und ein Vorschlag zu einem Verfahren mit Mediatoren gescheitert.

Verhandlungsbereit zeigte sich Drüwa über den künftigen Aufenthaltsort von Knut, über den der Tierpark Neumünster vorrangig entscheiden kann. Blaszkiewitz sagte vor 500 Aktionären des Zoologischen Gartens, wenn es nach ihm ginge, "kann Knut noch lange in Berlin bleiben". Er bestätigte öffentlich, dass Knut dem Tierpark Neumünster gehört. "Wenn die uns sagen, sie wollen ihn haben oder wohin sie ihn haben wollen, dann werden wir mit Neumünster verhandeln, ob Knut in Berlin bleiben kann", sagte Blaszkiewitz. (imo/dpa)

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